Angriffe auf christliche Dörfer am Heiligabend

Angriffe auf christliche Dörfer am Heiligabend

Unbekannte Angreifer griffen 15 christliche Dörfer in Nigeria an und töteten die meisten von ihnen Frauen und Kinder.

In Zentralnigeria tobt seit Jahren der Konflikt zwischen christlichen Bauern und muslimischen Hirten. Das Foto entstand nach dem Gewaltausbruch im Jahr 2010.

Umweltschutzbehörde

(dpa) In Nigeria töteten bewaffnete Männer am Heiligabend bei Angriffen auf christliche Dörfer mehr als hundert Menschen und verletzten Hunderte weitere. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag wurden am späten Sonntagabend 15 Dörfer im Plateau State Ziel koordinierter Angriffe.

Ein Sprecher der Landespolizei sprach zunächst von mindestens 98 Toten, Vertreter der örtlichen Behörden zählten mindestens 163 Tote. Die meisten Opfer sollen Frauen und Kinder sein. Es gab Befürchtungen, dass Rettungskräfte in Dörfern in den Gebieten Bokos und Barkin Ladi weitere Leichen finden könnten. Mehr als 300 Menschen sollen verletzt worden sein.

Christen geben muslimischen Hirten die Schuld

Nach Angaben der Polizei brannten die Angreifer auch Häuser, Autos und Motorräder nieder. Der Täter ist derzeit unbekannt. Bewohner von mehrheitlich christlichen Gemeinden machten muslimische Hirten vom Stamm der Fulani für die Angriffe verantwortlich.

In Zentralnigeria tobt seit Jahren ein blutiger Landkonflikt, der durch den Klimawandel immer weiter verschärft wird. Hirten, die aus dem Norden Nigerias nach Süden ziehen, greifen lokale Bauerngemeinschaften an.

Westafrika Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas mit einer Bevölkerung von über 220 Millionen Menschen und über 200 ethnischen Gruppen. An vielen Orten im Land sieht sich die Regierung mit gravierenden Sicherheitsproblemen konfrontiert, unter anderem aufgrund von Aufständen dschihadistischer Gruppen wie Boko Haram.

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