Heise hat heute die Spezifikationen zu AMDs erster Fusion-APU Ontario/Zacate gelüftet. Demnach erscheint der Chip zunächst in vier Varianten für Mainstream-Notebooks (Zacate) und Netbooks (Ontario).
Der GPU-Part, der hier erstmals bei AMD mit der CPU gemeinsam auf einem Chip sitzt, kommt demnach, wie bereits seit längerem spekuliert, mit 80 Streamprozessoren daher. Entsprechend viele Recheneinheiten bietet derzeit die dedizierte Mobility Radeon 5470 auf Basis des Park-/Cedar-Chips. Allerdings bleiben die Taktraten bei den Fusion-APUs recht moderat. So wird die GPU bei Zacate, der mit seinen 18 Watt TDP für Mainstream-Laptops gedacht ist, mit 500 MHz takten, bei Ontario, der mit 9 Watt TDP Intels Atom Konkurrenz machen soll, werden es dagegen nur 280 MHz sein.
Zum Vergleich: Eine Radeon Mobility 5470 hat einen Chiptakt von 750 MHz, erreicht allerdings dabei alleine schon eine TDP von 13 Watt. Die derzeitige Ultrathin-Plattform Nile bringt dagegen nur eine Radeon 4225 mit, deren 40 Streamprozessoren mit 380 MHz takten. Die derzeit größte Version der mobilen IGP, die Radeon 4270, bringt es mit ebenfalls 40 Streamprozessoren auf 590 MHz. Damit dürfte selbst Ontarios Grafikeinheit voraussichtlich alle bisherigen IGPs schlagen, mit Zacate kommt man sogar fast auf das Niveau bisheriger dedizierter Grafikbeschleuniger.
Mit an Bord ist eine UVD3-Videoeinheit, die sonst nur bei den eben erschienen Radeon HD 6800 zu finden ist. Dementsprechend hat AMD die Onboard-Grafikeinheit namenstechnisch auch gleich in die 6000er-Klasse gehoben und wird sie als Radeon HD 6310 (500 MHz) und Radeon HD 6250 (280 MHz) auf den Markt bringen.
Modell | CPU-Takt | CPU-Name | Shader | GPU-Takt | GPU-Name | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|
E-350 | 2x 1,6 GHz | Zacate | 80 | 500 MHz | Radeon HD 6310 | 18 Watt |
E-240 | 1x 1,5 GHz | Zacate | 80 | 500 MHz | Radeon HD 6310 | 18 Watt |
C-50 | 2x 1,0 GHz | Ontario | 80 | 280 MHz | Radeon HD 6250 | 9 Watt |
C-30 | 1x 1,2 GHz | Ontario | 80 | 280 MHz | Radeon HD 6250 | 9 Watt |
Beim CPU-Teil wird es zunächst jeweils ein Modell mit einem und eines mit zwei Kernen geben. Dabei beherrschen die Bobcat-Kerne 64 Bit und SSE 1, 2 und 3. AMDs eigenes 3DNow! entfällt dagegen. Der DDR3-Arbeitsspeicher mit 800 bzw. 1066 MHz wird über einen Kanal angesteuert, den sich CPU und GPU teilen müssen.
Mit der Hudson-Southbridge kommuniziert die APU über ein so genanntes UMI - Unified-Media-Interface. Dabei stehen für Endgeräte ähnlich wie bei Intels Atom nur insgesamt vier PCIe-Lanes zur Verfügung.
Mehrere Seiten haben schon Testgeräte der neuen Brazos-Plattform zur Verfügung, dürfen allerdings noch keine Angaben zur Leistung der Systeme machen. Allgemein lässt sich aber ein sehr positiver Eindruck der kommenden Plattform herauslesen. So haben die Kollegen von HardOCP schon einmal Crysis auf dem System installiert und konnten in 720p und niedrigen Einstellungen einigermaßen spielen. Detaillierte Performancewerte werden voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche veröffentlicht werden.
Erste Geräte auf Basis der ersten Fusion-APU werden nach wie vor zur CES Anfang Januar erwartet.
Weitere Previews:
- AnandTech: Previewing AMD's Brazos, Part 1: More Details on Zacate/Ontario and Fusion
- HardOCP: A Sneak Peek at AMD's First Fusion APU
- TechReport: A closer look at AMD's Brazos platform
- Hot Hardware: AMD's Low Power Fusion APU: Zacate Unveiled
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2 Kommentare
Hab grad bei AnanTech nachgeschaut. Da gibts eine Folie von AMD. Die C-Versionen werden gegen Celeron und E-Versionen gegen Pentium positioniert.
Aktuelle Pentium-Notebooks gibts zwischen 400 und 600 Euro, da wird man dann wohl auch die Notebooks mit E-CPUs erwarten.