Wenn Trump Präsident wird: Der Führer will ein neues Land in Europa gründen

Wenn Trump Präsident wird: Der Führer will ein neues Land in Europa gründen

„Leider wird es Bosniens Epilog sein, dass es sich friedlich trennt“, sagte Dodik bereits Ende November bei einer Pressekonferenz zum 28. Jahrestag des Dayton-Abkommens, mit dem der Bosnienkrieg beendet wurde. „Es ist klar, dass wir uns auf diesem Weg befinden, und dass der Zug den Bahnhof verlassen hat und es kein Zurück gibt“, ergänzte der bosnische Serbenführer.

Nun machte er seine Pläne in einem Interview mit dem serbischen Fernsehsender TV Prva deutlich: Er wolle die Unabhängigkeit der Republik Srpska erklären, dem serbischen Teil von Bosnien und Herzegowina, sollte Trump die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen gewinnen. Ähnliche Absichten hatte er bereits 2016 geäußert.

Bosnischer Serbenführer heizt immer wieder Abspaltungstendenzen an

Der Kreml-nahe Dodik lenkt seit Jahren die Politik im mehrheitlich von bosnischen Serben bewohnten Landesteil Bosnien-Herzegowinas, der Republika Srpska. Dabei heizt er immer wieder Abspaltungstendenzen und ethnische Spannungen an, so auch diesmal. 

„Als Donald Trump in Amerika gewann, hatte ich die Absicht, die Unabhängigkeit der Republika Srpska zu erklären“, sagte Dodik im Interview mit TV Prva. „Dann bekamen einige um mich herum Angst und ich habe es nicht getan. Ich muss sagen, dass ich es heute bedauere, dass ich es nicht getan habe. Aber wenn Trump wieder gewinnen würde, würde ich wohl nicht zögern.“

Bosnien-Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung miteinander verbunden.

Dodik wurde bereits angeklagt

Dodik ist in Zusammenhang mit seinem Widerstand gegen den von der UNO ernannten Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina angeklagt.

Der 64-Jährige hatte das Parlament der Republika Srpska dazu angestiftet, zwei Gesetze abzusegnen, mit denen die Umsetzung von Entscheidungen des bosnischen Verfassungsgerichts und des Hohen Repräsentanten verboten wird. Seit 2021 hat der Deutsche Christian Schmidt das Amt inne.

Der ursprünglich für November geplante Auftakt des Prozesses gegen Dodik wurde auf den 6. Dezember verlegt. Der Angeklagte hat bereits angedeutet, er werde sich im Falle seiner Verurteilung der Gerichtsentscheidung nicht beugen. (afp/mg)

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