Dekret an der Börse unterzeichnet: Putin will eingefrorene Vermögenswerte loswerden

Dekret an der Börse unterzeichnet: Putin will eingefrorene Vermögenswerte loswerden

Ein Austauschdekret wurde unterzeichnet
Putin will eingefrorene Vermögenswerte loswerden

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Nach dem Angriff auf die Ukraine verhängte der Westen massive Sanktionen gegen Russland. Moskau reagiert mit Gegensanktionen. Putin hat nun ein Dekret erlassen, das es den Bürgern ermöglicht, ihre eingefrorenen Vermögenswerte im Ausland durch Gelder beschlagnahmter Investoren in Russland zu ersetzen. Ob das klappt, ist unklar.

Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein Dekret, das es erlaubte, im Ausland eingefrorene russische Vermögenswerte durch in Russland eingefrorene ausländische Vermögenswerte zu ersetzen. Gemäß dem Dekret können Russen im Ausland gesperrte Vermögenswerte im Wert von bis zu 100.000 Rubel (etwa 1.000 Euro) über einen freiwilligen Mechanismus umtauschen, indem sie Gelder von in Russland gesperrten Vermögenskonten ausländischer Investoren und Unternehmen nutzen.

Letzteres findet sich in sogenannten Typ-C-Konten. Der Inhaber des Typ-C-Kontos, bei dem es sich in der Regel um ein ausländisches Unternehmen handelt, kann dann ausländische Aktien erwerben, die der russische Investor zuvor im Ausland besaß. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass ausländische Clearinghäuser, die den Austausch abwickeln, wie Euroclear und Clearstream, kooperieren.

Seit dem Konflikt in der Ukraine im Februar 2022 haben westliche Länder zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Russische Banken wurden vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen und russische Vermögenswerte im Ausland eingefroren. Nach Angaben des Kremls sind Auslandsinvestitionen russischer Staatsbürger im Wert von umgerechnet mehr als 15 Milliarden Euro im Ausland blockiert. Als Reaktion darauf fror Moskau einige Vermögenswerte ausländischer Investoren und Unternehmen in Russland auf Konten des Typs C ein.

Der Besitz von Uniper, Danone oder Carlsberg wurde enteignet

Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine haben sich viele Unternehmen westlicher Länder aus Russland zurückgezogen oder ihre Vermögenswerte dort verkauft, um nicht Sanktionen ausgesetzt zu sein. Der Kreml hat ausländische Unternehmen daran gehindert, mit ihren Verkäufen Geld zu verdienen. Teilweise unterliegen Unternehmen staatlicher Kontrolle.

Russland übernahm die Kontrolle über die russischen Tochtergesellschaften des deutschen Unternehmens Uniper und des finnischen Konzerns Fortum. Betroffen waren auch russische Tochtergesellschaften des französischen Joghurtherstellers Danone und des Bierkonzerns Carlsberg.

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