DRDie Verhandlungen haben mehr als ein Jahrzehnt gedauert, immer wieder kam es zu Verzögerungen, doch nun gibt es ein Ergebnis. Seit dem 1. Januar 2024 gilt die visumfreie Einreise in den Schengen-Raum auch für Einwohner des Kosovo. Bürger des Landes, das 2008 seine Unabhängigkeit erklärte, dürfen sich nun bis zu 90 Tage in Ländern der Europäischen Union aufhalten, ohne für die Einreise ein Visum beantragen zu müssen. Für Millionen Menschen aus den anderen fünf Westbalkanländern ist das seit vielen Jahren normal.
Daher kompensiert die Europäische Union diesen Schritt, der zu jahrelangen Verzögerungen geführt hat und ihre Glaubwürdigkeit im Kosovo untergräbt. Dass die Ukraine, Georgien und die Republik Moldau die Voraussetzungen für eine Visumbefreiung erfüllten, das Kosovo jedoch nicht, ist schon lange kein überzeugendes Argument mehr. Die technischen Voraussetzungen – biometrische Reisepässe und fälschungssichere Dokumente wie Geburtsurkunden oder Personalausweise – sind im Kosovo längst erfüllt. Die Europäische Kommission hat dies bereits vor Jahren bestätigt und seitdem mehrfach wiederholt. Die Verzögerung, die größtenteils aus Frankreich kam, hatte politische Gründe. Sie wollen einfach nicht, dass Kosovo Teil offener Grenzen ist. Doch am Ende stimmten alle Mitgliedsstaaten der Visafreiheit zu, auch Spanien, Griechenland, die Slowakei, Rumänien und Zypern, die Kosovo immer noch nicht als Staat anerkennen.