Putin in Peking: China unterstützt Russland gegen die Nato

Stand: 04.02.2022 11:39 Uhr

Der russische Präsident reiste zu den Winterspielen. In der gemeinsamen Diskussion unterstützte der chinesische Präsident Xi die Forderungen Russlands nach Sicherheitsgarantien. Beide Länder fordern ein Ende der Nato-Osterweiterung.

Pünktlich zur Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele ist der russische Präsident Wladimir Putin in Peking eingetroffen. Während seines Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping betonte Putin, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern „im Geiste der Freundschaft und strategischen Partnerschaft“ entwickeln.

Das chinesische Staatsfernsehen CCTV zitierte zuvor Putin mit den Worten, er kenne Xi schon lange. „Als gute Freunde und Politiker, die viele gemeinsame Ansichten zur Lösung der Probleme der Welt teilen, haben wir immer engen Kontakt gepflegt.“

Eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise

Im Gespräch unterstützte Xi die Forderungen Russlands im Ukraine-Konflikt. China setzt sich für eine friedliche Lösung in der Ukraine ein. Die Sicherheitsinteressen Russlands sollten jedoch geschützt werden.

Am Mittwoch kündigten die USA an, 1000 Soldaten aus Deutschland nach Rumänien zu verlegen. Auch Frankreich entsendet Truppen nach Rumänien. Außerdem werden 2.000 Soldaten der 82. Division nach Deutschland und Polen verlegt.

Schulz reist nach Kiew und Moskau

Der französische Präsident Emmanuel Macron will nächste Woche nach Moskau und Kiew reisen, um die Lage in der Ukraine zu beruhigen. Für Montag ist ein persönliches Treffen mit Putin geplant, am Dienstag wird er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Bundeskanzler Olaf Schultz will auch im Konflikt um die Ukraine vor Ort vermitteln: Am 14. Februar reist er nach Kiew, am 15. Februar ist in Moskau ein Treffen mit Putin angesetzt. Auch ein Treffen zwischen Macron, Schulz und dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda ist in Berlin geplant. Deutschland und Frankreich vermitteln seit Jahren in dem Konflikt.

Der Kreml sagte, Xi und Putin lehnen die Osterweiterung der NATO ab und unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, die „die gemeinsamen Ansichten Russlands und Chinas zu wichtigen globalen Fragen, einschließlich Sicherheitsfragen, widerspiegelt“. Sie seien „äußerst besorgt“ über die internationale Sicherheit.

Verurteilte auch das AUKUS-Abkommen

„Kein Land kann und sollte seine Sicherheit nicht isoliert von der globalen Sicherheit und auf Kosten der Sicherheit anderer Länder garantieren“, heißt es in der Erklärung. Die Nato müsse die „ideologischen Orientierungen der Ära des Kalten Krieges“ aufgeben und „die Souveränität, Sicherheit und Interessen anderer Länder“ respektieren.

Die beiden Länder verurteilen auch die AUKUS-Konvention. Die USA, Australien und Großbritannien unterzeichneten im vergangenen Herbst die Triple Military Alliance.

China importiert viel Erdgas aus Russland

Putin kündigte zudem an, mehr Erdgas nach China zu liefern. Es soll einen Liefervertrag über zehn Milliarden Kubikmeter pro Jahr geben. Auch Kohlenwasserstofflieferungen werden diskutiert.

China kauft zunehmend Gas aus Russland und importiert nach eigenen Angaben mehr Energie und Rohstoffe aus Russland als jedes andere Land.

Das erste Treffen seit Beginn der Epidemie

Es ist das erste persönliche Treffen zwischen Putin und Xi seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Dann wollen die beiden Staatsoberhäupter gemeinsam an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele teilnehmen.

Mehrere Länder, darunter die USA, Großbritannien und Kanada, boykottieren die Spiele aus Protest gegen Chinas Menschenrechtsbilanz.

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