Kommunale Anfragen: Vorbereitung auf Flüchtlinge aus der Ukraine

Kommunale Anfragen: Vorbereitung auf Flüchtlinge aus der Ukraine

Stand: 24.02.2022 12:23 Uhr

Deutschland bereitet sich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Die Kommunen fordern eine zeitnahe Abstimmung. Sie stehen nach Angaben des Innenministeriums auch mit den Bundesländern über Aufnahmemöglichkeiten in Kontakt.

Der Städte- und Gemeindebund fordert Bund und Länder auf, sich rechtzeitig auf mögliche Flüchtlinge aus der Ukraine vorzubereiten. Die Kapazität in den Kommunen ist nicht unbegrenzt.

„Wir erwarten eine enge Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen, um ausreichend Zeit für eine umfassende Vorbereitung zu haben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, dem Handelsblatt. Dazu gehören die Wiederbelebung der Erstaufnahmeeinrichtungen in den Bundesländern und die Bereitstellung der notwendigen Mittel.

Reiseziele: Polen, Italien, Deutschland und Frankreich

Wichtig sei auch der Schlüssel zur EU-weiten Verteilung der Flüchtlinge, sagte Landsberg. „Die immer wieder betonte europäische Solidarität muss hier von allen Mitgliedern der Europäischen Union kompensiert werden.“ Potenzielle Flüchtlinge würden seiner Meinung nach nicht nur in das an die Ukraine grenzende Polen, sondern mittelfristig auch in andere EU-Staaten wie Deutschland kommen.

Polen, das an die Ukraine grenzt, sei das wohl wichtigste Flugziel, aber auch Italien, Deutschland und Frankreich, hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson beschrieben.

Das Innenministerium ist bereit

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte, es sei „noch nicht verlässlich abschätzbar, ob Deutschland ein Ziel für potenzielle Flüchtlinge aus der Ukraine werden könnte“. Das Bundesinnenministerium sei „auf mögliche Szenarien vorbereitet“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Die Bundesregierung steht diesbezüglich auch mit den Bundesländern in Kontakt.

Bundesinnenministerin Nancy Visser sagte, sie stehe in engem Kontakt mit der polnischen Regierung und der Kommission der Europäischen Union zu Flüchtlingsbewegungen in Nachbarländern wie Polen. Nach Angaben des Ministeriums wird die Bundesregierung andere EU-Staaten, insbesondere Polen, „enorm unterstützen“, wenn dort viele ukrainische Flüchtlinge ankommen. Es geht in erster Linie um „humanitäre Unterstützung“.

Die Seite ist dynamisch.

„Es gibt keine großen Flüchtlingsbewegungen außerhalb der Ukraine“, fügte sie hinzu. Allerdings sei die Situation „sehr dynamisch“. Weser sagte nach Gesprächen mit den Innenministern der Länder, die Sicherheitsbehörden seien „auch in Deutschland zu Protesten und Demonstrationen bereit“.

Nach US-Schätzungen müssen im Kriegsfall bis zu fünf Millionen Menschen fliehen.

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