Domainnamen mit Bedacht wählen – Tipps für eine „gute Adresse“ im Web

Wer ein Unternehmen gründet, braucht dafür in der Regel neben dem juristischen und postalischen Firmensitz auch eine Präsenz im Internet. Ohne einen entsprechenden Internetauftritt drohen der betreffenden Firma, abgesehen von wenigen Sonderfällen, erhebliche Wettbewerbsnachteile. Zu den wichtigsten Entscheidungen in diesem Zusammenhang gehört die Wahl eines geeigneten Domainnamens. Dieser spielt eine zentrale Rolle in der Außenwahrnehmung sowie in der Kommunikation des Unternehmens und lässt sich später nur noch mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ändern. Mit dem Begriff Domain ist die eindeutige Adresse der betreffenden Website gemeint, die sich aus deren Namen in Kombination mit einer bestimmten Domainendung zusammensetzt. Das klingt einfach, ist in der Praxis aber oftmals mit einigen Herausforderungen verbunden. Zum einen sind besonders naheliegende Namen möglicherweise bereits vergeben. Und zum anderen sind bei der Wahl des Domainnamens einige Aspekte zu beachten, die auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz offensichtlich erscheinen.

Wenn der Wunschname schon vergeben ist

Die Digitalisierung ist ein Prozess, der in allen damit verbundenen Bereichen sehr dynamisch verläuft. Und so, wie zwischen den heutigen Versionen von Windows und der ersten grafischen Benutzeroberfläche für MS-DOS aus dem Jahr 1985 Welten liegen, hat auch das Internet in den vergangenen drei Jahrzehnten eine rasante Entwicklung erlebt. Die Zahl der existierenden Websites ist mittlerweile zehnstellig. Allerdings sind davon nur weniger als 20 Prozent tatsächlich aktiv. Für diejenigen, die sich heute einen neuen Domainnamen sichern möchten, bedeutet das zweierlei: Einerseits ist die Zahl der existierenden Domainnamen bereits riesig, und häufig ist der angestrebte Wunschname nicht mehr verfügbar. Andererseits können Interessenten mitunter eine bereits vergebene Domain kaufen, wenn diese inzwischen nicht mehr aktiv genutzt wird oder vom aktuellen Eigner ohnehin nur „auf Vorrat“ erworben wurde. Unabhängig davon, ob die Wunschdomain noch frei ist oder ob mangels Verfügbarkeit ein Kompromiss gefunden werden muss, sollte der letztlich gewählte Name einige wichtige Kriterien erfüllen. Im Idealfall ist er einprägsam, nicht leicht zu verwechseln und auch nicht allzu lang oder gar mehrteilig. Abkürzungen sind oft eine gute Lösung, aber leider ist dabei das Risiko besonders hoch, dass sie bereits anderweitig vergeben wurden. Bei Unternehmenswebsites sollte darüber hinaus kein zu spezieller Name gewählt werden. So deutet beispielsweise „muellermeiercomtech.de“ an, dass es sich um eine Firma aus dem Bereich der Kommunikationstechnik handeln könnte, ist aber gleichzeitig nicht zu eng gefasst und lässt Spielraum für weitere Entwicklungen. Eine Website namens „muellermeierfaxandmore.de“ hingegen würde heute etwas aus der Zeit gefallen wirken, weil Faxgeräte immer seltener verwendet werden.

Bedeutung der Domainendung nicht unterschätzen

Zu einer „guten Adresse“ im Internet gehört natürlich auch eine passende Domainendung, die sogenannte Top-Level-Domain. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom dominiert dabei „com“ mit großem Abstand. Mehr als 149 Millionen Webadressen weltweit enden mit diesen drei Buchstaben. An zweiter Stelle folgen, wenn auch mit enormem Abstand, etwa 21 Millionen chinesische Adressen, die auf „cn“ enden. Deutsche Domains mit der Endung „de“ summieren sich auf mehr als 17 Millionen und liegen damit auf dem dritten Rang. Neben den „klassischen“ Domainendungen wie „com“, „gov“, „org“ und „info“ sowie den verschiedenen länderspezifischen Kürzeln gibt es mittlerweile eine Vielzahl weiterer Varianten. Darunter finden sich Endungen mit regionalem oder lokalem Bezug, Anspielungen auf bestimmte Berufsgruppen oder Fachgebiete, einige eher scherzhaft gemeinte Varianten oder auch solche, die sich an bestimmte Zielgruppen richten. So kann etwa ein Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft seinen Unternehmensnamen mit der Endung „ag“ kombinieren. Empfehlenswert sind jedoch vor allem die gängigen Endungen „com“ und „de“, da diese bei Nutzerinnen und Nutzern ein hohes Maß an Vertrauen genießen. Für Unternehmen in Österreich und in der Schweiz gilt dies analog für die auf „at“ beziehungsweise „ch“ endenden Domainnamen. Übrigens: Falls sich Umlaute nicht vermeiden lassen, sollten die betreffenden Domains in beiden Schreibweisen – mit und ohne Umlaut – erworben werden, um spätere Verwechslungen oder Probleme mit Wettbewerbern zu vermeiden.

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