Abzug aus Afghanistan: Mobiltelefone von Merkel und ihren Ministern fehlen

Abzug aus Afghanistan: Mobiltelefone von Merkel und ihren Ministern fehlen

Die Untersuchungskommission des Bundestages zum deutschen Austritt Afghanistan Er beklagt, dass wahrscheinlich viele Beweise gelöscht wurden, die für die Erklärung des Fiasko im Sommer 2021 von zentraler Bedeutung waren, die die Bundesregierung jedoch inzwischen hätte vernichten können.

Nach Recherchen von ZEIT ONLINE wurden von den Mobiltelefonen aller damals beteiligten Bundesminister nur wenige Daten gefunden. Es ist ein Ärgernis unter den Abgeordneten. Nun wurde eine systematische Befragung der Ressorts aufgedeckt: Befragt wurden die Ministerien der ehemaligen Regierungsmitglieder Angela Merkel, Horst Seehofer (Innenministerium), Heiko Maas (Außenpolitik) und Gerd Müller (Entwicklungszusammenarbeit) – sowie das Land Minister – wollten die Residenz nicht mit einer Garantie unterstützen. Arbeiten mit Mobiltelefonen. Besorgniserregend für den Untersuchungsausschuss ist, dass die Geräte und ihre Daten nach dem Regierungswechsel Ende 2021 einfach gelöscht wurden. Dafür gibt es starke Beweise. Auf Nachfrage weigerten sich die meisten Ministerien aus angeblichen Sicherheitsgründen, nähere Angaben zu machen.

Fakt ist: Bisher wurde noch kein Diensthandy eines ehemaligen Regierungsmitglieds an den Untersuchungsausschuss übergeben. Das mit Sonderbefugnissen ausgestattete Komitee hat zahlreiche Beweisentscheidungen vorbereitet, um diese Informationen korrekt zu erhalten – und es gibt nun einen blinden Fleck in der Bearbeitung des Kabul-Falls.

Darüber hinaus werden den Abgeordneten auch in Papierform keine grundlegenden Inhalte zur chaotischen Kommunikation zur Verfügung gestellt Kabul Sie sind abrufbar, etwa relevante SMS-Nachrichten oder detaillierte Anruflisten der obersten Regierung aus dem Sommer 2021, als die Taliban zurückkamen und viele Deutsche und Ortskräfte kurzerhand evakuiert werden mussten. Mittlerweile müssten alle Beweise dem Ausschuss übergeben worden sein, und es würde nichts weiter herauskommen. Die ZEIT hat kürzlich umfangreiche geheime Regierungsdokumente über Kabul analysiert und öffentlich gemacht. Auch in diesen 220 GB: Von den Mobiltelefonen des Ministers ist kaum noch eine Spur zu sehen. Viele Teile dieses Datensatzes stehen der Anfrage zur Verfügung.

Anklage wegen Vernichtung von Dokumenten

Was nur bedeutet: dass Mitglieder der Vorgängerregierung keine Afghanistan-Inhalte aus ihrer dienstlichen Mobilfunkkommunikation an ihre Ministerien und dann an den Untersuchungsausschuss gemeldet haben. Das bedeutete, dass in diesem Sommer keine wichtige Nachricht über Kabul von Merkels Regierungshandy gesendet wurde. Ist das vernünftig in einer Zeit, in der die ganze Welt unter dem Eindruck dramatischer Szenen über den Hindukusch sprach?

Kaum zu glauben, sagen die Ausschussmitglieder. Vieles lässt sich nicht mehr nachprüfen; Es ist wahrscheinlich, dass die meisten Mobiltelefone, auch diejenigen unterhalb der Verwaltungsebene in Ministerien, inzwischen zurückgesetzt wurden. Was technisch erscheint, ist politisch brisant: Die Abgeordneten bleiben unwissend und befürchten gleichzeitig, dass ihnen möglicherweise Informationen vorenthalten werden. Für manche gibt es den Vorwurf der Dokumentenvernichtung. Frühere Zeugenbefragungen haben deutlich gezeigt, dass in Kabul tatsächlich ein Großteil der Kommunikation über Mobiltelefone abgewickelt wurde und sogar das offizielle Formular per WhatsApp verschickt wurde. Also nicht über offizielle Kanäle. Nach Recherchen von ZEIT ONLINE gibt es in der Kommission jedoch fast keine weiteren Textnachrichten, insbesondere SMS von deutschen Entwicklungshelfern und Chats vom BND.

Ein weiteres Problem bestand darin, dass ein Großteil der Kommunikation über private Geräte ablief: Soldaten, die die Evakuierung durchführten, mussten beispielsweise fast ausnahmslos privat kommunizieren – und bekamen keine funktionierenden Mobiltelefone. Und das geheime Informationstechnologiesystem Bewaffnete Kräfte Es brach sofort vollständig zusammen. Wie beim aktuellen Abhörskandal um deutsche Luftwaffenoffiziere und Taurus-Marschflugkörper geht es auch im Fall Kabul um nachlässige Kommunikation in der Sicherheitspolitik.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Jörg Nürnberger, sagte auf Nachfrage, dass die Wichtigkeit von Informationen immer wichtig sei. „Wenn es notwendig ist, diese Informationen aufzuzeichnen, sollte es nicht vom verwendeten Medium abhängen, ob analog oder digital. Das gilt natürlich auch für Geschäftstelefone.“

Auch FDP-Chefin Anne Veruszka Jurisch zeigte sich verärgert: „Gerade in der heißen Phase ist das Diensthandy zum wichtigsten Kommunikationsmittel geworden. Dass wir nur wenige Chatprotokolle haben, wundert mich sehr, denn.“ Alle Daten zu geschäftlichen Kommunikationsgeräten sind verfügbar.“ Gemäß den Anforderungen des Gremiums einzureichen.“ Ohne die Bereitstellung detaillierter Gesprächsprotokolle werde es ihrer Meinung nach nicht möglich sein, den Vorfall am Flughafen Kabul abschließend zu klären. Der Untersuchungsausschuss soll bis Dezember zusammentreten und voraussichtlich einen detaillierten Abschlussbericht veröffentlichen.

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