Zusammenarbeit im EU-Parlament: Von der Leyen verteidigt den Weg zum Umgang mit Rechten

Zusammenarbeit im EU-Parlament: Von der Leyen verteidigt den Weg zum Umgang mit Rechten

Nachrichten und Hintergrundbilder

Europawahl 2024


Europawahlen

Stand: 25. Mai 2024 um 14:04 Uhr

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen steht schon lange in der Kritik, weil sie sich eine Zusammenarbeit mit Rechtskonservativen im EU-Parlament vorstellen kann. In einem Interview verteidigt sie nun ihre Position und nennt drei Kriterien.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält eine Zusammenarbeit mit Europaabgeordneten rechter Parteien unter bestimmten Voraussetzungen für möglich.

Sie sagte in einem Interview mit: „Das Kriterium für mich ist, dass die Vertreter, mit denen wir zusammenarbeiten wollen und denen wir ein Angebot machen, auf der Seite Europas, der Ukraine, also gegen Russland, und der Rechtsstaatlichkeit stehen.“ “ Woche“ im Deutschlandfunk. Es geht darum, die Unterstützung politischer Kräfte zu gewinnen, die für die Mehrheit in der Mitte wichtig sind.

Wir kooperieren bereits beim Green Deal

Da es im EU-Parlament keinen Zwangsblock gibt, muss in jeder Frage stets eine Mehrheit angestrebt werden. Auch deshalb sagte sie: „Wir müssen nicht auf die Gruppen schauen, sondern auf die Vertreter.“

Als Beispiel nannte sie die Abstimmung für Klimagesetze, die vielen Grünen nicht weit genug ging. Aus diesem Grund stimmten viele grüne Abgeordnete nicht für den Vorschlag der Kommission.

Die Grünen im EU-Parlament haben kritisiert, dass die konservative Fraktion in der Europäischen Volkspartei beim Green Deal, dem wichtigsten klimapolitischen Projekt der EU, mit rechten Parteien kooperiert. Laut einer Studie des Magazins „Der Spiegel“ gab es im Plenum mit 340 Stimmen eine rechte Mehrheit zum Green Deal.

Sie geht auf Melonie zu

Von der Leyen tritt bei der Europawahl Anfang Juni als Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei für eine zweite Amtszeit als Kommissionspräsidentin an. Im Interview mit dem Deutschlandfunk sprach sie über die Richtungswahl. Es geht darum, Europa weiterzuentwickeln oder es zu spalten und zu zerschlagen, wie es die Rechtspopulisten wollten.

Von anderen Parteien wird sie seit langem kritisiert, weil sie eine Zusammenarbeit mit der rechtskonservativen EKR-Fraktion im Europaparlament nach der Wahl nicht ausschließt. Sozialdemokraten, Linke und Grüne warfen ihr Annäherungsversuche am Postfaschismus in Italien vor. Die Partei Fratelli d’Italia unter der Führung der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni gehört zur Fraktion des Europarats. Von der Leyen bezeichnete Meloni kürzlich als „eindeutig proeuropäisch“.

Bundeskanzler Olaf Scholz warnte den Kommissionspräsidenten am Donnerstag indirekt davor, sich mit Hilfe von Rechtsextremisten eine weitere Amtszeit nach der Europawahl sichern zu wollen. Schulz sagte in einer Pressekonferenz, er sei „sehr traurig über die Zweideutigkeit einiger politischer Aussagen, die wir kürzlich gehört haben“.

Identitätsstörung

Zuletzt sorgte die Identitätsfraktion der rechten Parteien im EU-Parlament für Aufruhr, als sie sämtliche AfD-Abgeordnete ausschloss. Hintergrund waren die Vorfälle um den AfD-Kandidaten Maximilian Krah, dem nicht nur vorgeworfen wurde, in einer italienischen Zeitung umstrittene Aussagen über die SS veröffentlicht zu haben.

Ihm und dem stellvertretenden Europawahlkandidaten Peter Bystrun werden außerdem enge Kontakte zu Russland bzw. China vorgeworfen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here