Tunesien muss die Mittelmeerschmuggler stoppen: Der Flüchtlingsstrom steigt um 300 Prozent

Tunesien muss die Mittelmeerschmuggler stoppen: Der Flüchtlingsstrom steigt um 300 Prozent

Der neue EU-Huf über den Flüchtlingsansturm über das Mittelmeer!

Ein vertrauliches Papier der EU-Kommission (liegt BILD vor) erscheint auf Basis der Erkenntnisse der EU-Grenzschutzagentur Frontex: Der Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer hat im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 300 % zugenommen.

Experten befürchten vor allem, dass Schleuser vor allem in Tunesien leichtes Spiel haben und immer mehr Migranten über die Mittelmeerroute nach Italien einschleusen. Eine sehr gefährliche Mission, die nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr bereits 441 Migranten das Leben gekostet hat.

300.000 Flüchtlinge bis zum Sommer?

Die Warnung von Frontex ist eindeutig: Wenn die EU nicht handelt, könnte im Sommer die Zahl der Flüchtlinge aus dem Vorjahr (330.000) erreicht werden.

Die EU-Kommission macht sich diese Hochrechnungen nicht zu Eigen. Aber die Wahrheit ist: 2023 wurden bereits 54.000 Migranten über alle Routen zusammen registriert. Unter anderem auf der Mittelmeerinsel Lampedusa werden Aufnahmezentren überfüllt, Italien hat den Notstand ausgerufen.

Dem Bericht zufolge verlassen inzwischen 57 Prozent der Migranten Tunesien. Damit löste das Land Libyen als Haupttransportland ab. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern südlich der Sahara.

Touristenvisum für tunesien

Ein brisantes Detail: Nicht alle Migranten kommen auf dem Landweg, immer mehr kommen mit dem Flugzeug. Aus Côte d’Ivoire, so ein Frontex-Bericht, „nutzt eine beträchtliche Anzahl auch den Flugweg nach Tunesien, mit einer dreimonatigen Touristengenehmigung, die bei der Ankunft im Rahmen des Visa-Waiver-Programms erteilt wird“.

Wie könnte die tief gespaltene EU auf Flüchtlingsfragen reagieren? Das wollen die Konservativen im Europaparlament (EVP) so schnell wie möglich klären. Nach BILD-Informationen fordern sie für Montag ein sachliches Gespräch, um Italien zu helfen. Allerdings wird die rechte Regierung in Rom von Sozialisten und Liberalen mit Argwohn betrachtet.

EVP-Präsident Manfred Weber (50, CSU) fordert schnelles Handeln, sagt er zu BILD: „Die EU schlafwandelt einer neuen Migrationskrise entgegen, obwohl ein rapide steigender Migrationsdruck erkennbar ist.“ Andere EU-Staaten können nicht wegschauen, wenn die Lage eskaliert. Italien öffnete seine Häfen. Nun gelte: „Wir dürfen Italien nicht allein lassen.“

Webers Kernforderung: „Die Europäische Union muss unverzüglich ein Migrationsabkommen mit Tunesien aushandeln. Ähnlich wie beim Türkei-Abkommen müssen die Schlepperbanden gemeinsam gestoppt werden.“

Zudem müsse die EU-Kommission schnell neue Resettlement-Abkommen aushandeln: „Hunderttausende illegale Einwanderer sind ausreisepflichtig, bleiben aber in der EU, weil ihr Herkunftsland sie nicht zurücknimmt. So kann es nicht bleiben.“ ”

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