Türkei, Italien und Griechenland: Waldbrände im Mittelmeer gehen weiter

Stand: 08.01.2021 09:47

In Feriengebieten am Mittelmeer kämpfen Feuerwehrleute weiter gegen verheerende Buschbrände. Nach der Türkei und Italien brachen in Griechenland aufgrund der starken Hitze viele Brände aus.

Mit der Hitzewelle in Griechenland brachen dort zahlreiche Waldbrände aus. Das Staatsfernsehen berichtete, dass in Krankenhäusern auf der Halbinsel Peloponnes mindestens 16 Menschen wegen Atemwegserkrankungen behandelt wurden.

Im Bereich der Kleinstadt Aegion wurden mehrere Häuser zerstört. Die Brände waren am Sonntagmorgen eingedämmt. Der Zivilschutz warnte vor der Gefahr eines Großbrandes aufgrund der Dürre. Unterdessen geht die „historische Hitzewelle“ weiter – wie viele Meteorologen sie nennen. Nachdem Thermometer in den vergangenen Tagen Werte von bis zu 43 Grad anzeigten, wurden am Sonntag stellenweise Temperaturen um die 45 Grad erwartet.

Kein Ende der griechischen Hitzewelle in Sicht

Das griechische Met Office gab bekannt, dass es am Montag und Dienstag eine neue Veranstaltung geben wird. Das Schlimme ist, dass es auch nachts heiß bleibt, vor allem in urbanen Gebieten mit Temperaturen über 30 Grad. Städte haben klimatisierte Hallen für Bewohner geöffnet, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Das Arbeitsministerium sagte, die Arbeit im Freien sollte so weit wie möglich reduziert werden.

Menschenfreundliche Gesellschaften haben die Bewohner aufgerufen, streunenden Tieren in schattigen Gebieten Wasser zur Verfügung zu stellen und Wassernäpfe immer wieder aufzufüllen. Wann die Hitze nachlässt, ist unklar. Einige Meteorologen befürchten, dass diese gefährliche Situation bis zu zwei Wochen andauern könnte.

Der Kampf gegen die Flammen in der Türkei geht weiter

Auch in der Südtürkei kämpfen weiterhin viele Einsatzkräfte gegen die Flammen. Nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Anadolu brach am Samstag im türkischen Ägäis-Badeort Bodrum erneut ein Feuer aus, als Anwohner und Urlauber in Sicherheit gebracht wurden.

Die Brände brachen am Mittwoch aus und breiteten sich aufgrund von Hitze und starkem Wind schnell entlang der türkischen Mittelmeerküste aus. Die Zahl der Todesopfer stieg am Samstag auf sechs, mehr als 300 wurden verletzt und mussten Dutzende von Dörfern evakuieren.

Nach Angaben des Ministers für Land- und Forstwirtschaft, Bekir Bakdemirli, sind am Samstag noch zehn Brände aktiv. Weitere 88 sind jetzt unter Kontrolle. Da etwa zur gleichen Zeit mehrere Brände in der Nähe beliebter Touristenattraktionen ausbrachen, ermitteln die Behörden auch wegen Brandstiftung.

Unterdessen dankte Präsident Recep Tayyip Erdogan seinem russischen Kollegen Wladimir Putin für die Entsendung von Hubschraubern und Löschflugzeugen. Der türkische Staatschef wurde in seinem Land kritisiert, nachdem er erfahren hatte, dass es in der Türkei trotz der jährlich ausbrechenden Brände keine Löschflugzeuge gibt.

Brände auf Sizilien – Unwetterwarnung für Norditalien

In Sizilien wurden neben dem heißen Wind mehr als ein Dutzend Feuer entzündet. In Catania waren an der Küste etwa 150 Menschen in den Flammen gefangen. Sie mussten in Schlauchbooten zu den Schiffen der Küstenwache gebracht werden. Der Flughafen der Stadt wurde vorübergehend für die Nutzung durch Löschflugzeuge und Hubschrauber gesperrt.

Gouverneur Nilo Musumesi sagte, in einigen Fällen seien Brände ausgebrochen. Dafür soll es künftig lebenslange Haftstrafen geben. Von den 558 Ersuchen um Hilfe bei der Bekämpfung von Waldbränden, die in diesem Jahr eingegangen sind, sei ein Drittel vergangene Woche eingereicht worden, teilte der Zivilschutz mit.

Waldbrände auf Sizilien: Besonders betroffen östlich der beliebten Ferieninsel.

BILD: Roberto Viglianiese über Reuters

Die Feuer werden durch ständige Hitze, Trockenheit und starke Winde angeheizt. Aber in Norditalien warnen die Behörden vor starkem Regen. Für einzelne Regionen in Italiens nördlicher Lombardei gilt laut einem Bericht der Zivilschutzbehörde die höchste Warnstufe in Rot. Die heftigen Stürme dieser Woche haben in der Gegend um den Comer See Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht.

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