Riga: Ich bin überhaupt kein Kunde: Gazprom kündigt einen Stopp der Gaslieferungen nach Lettland an

Riga: Ich bin überhaupt kein Kunde: Gazprom kündigt einen Stopp der Gaslieferungen nach Lettland an

Riga: Wir sind nicht einmal Kunde
Gazprom kündigt das Einfrieren der Gaslieferungen nach Lettland an

Der Gazprom-Konzern dreht in Lettland den Wasserhahn zu. Erst am Vortag hatte der baltische Staat angekündigt, russisches Gas zu kaufen. Aber von einer anderen Firma.

Nach Einschränkungen und der Aussetzung von Gaslieferungen in mehrere EU-Länder hat Gazprom, Russlands größter Lieferant, die Lieferungen an Lettland eingestellt. Der russische Staatskonzern sagte, das Nachbarland habe ohne weitere Erklärung gegen die Aufnahmebedingungen verstoßen. Der lettische Energieversorger Latvijas Gaze sagte am Vortag, er beziehe Gas aus Russland, aber nicht Gazprom. Der Name des Anbieters ist Betriebsgeheimnis.

Im März forderte Russland die europäischen Kunden von Gazprom auf, ihre Rechnungen in Rubel statt wie bisher in Euro oder Dollar zu bezahlen. Der Schritt wird als Maßnahme zur Stützung der russischen Währung im Zuge der Wirtschaftssanktionen angesehen, die Russland nach seinem Angriff auf die Ukraine auferlegt wurden. Die EU-Kommission bezeichnete die Reaktion auf die russische Anfrage als Verstoß gegen Sanktionen.

Latvijas Gaze hat wie einige andere Gazprom-Kunden angekündigt, russisches Gas weiterhin in Euro zu bezahlen. Lettland kündigte außerdem an, bis Ende des Jahres kein Gas aus Russland zu kaufen. Nach dem Beginn der Eroberung Moskaus wurde der Gasfluss von Russland nach Lettland mehrmals unterbrochen oder gestoppt. Die Hauptstadt Riga sagte, die Lieferungen hätten seit Mitte Juni zugenommen. Im vergangenen Jahr kaufte Lettland noch rund 90 Prozent seines Gases aus Russland. Lettlands Nachbar Litauen kommt bereits ohne russisches Gas aus.

Im Zusammenhang mit dem Währungsstreit hat Russland die Gaslieferungen in mehrere Länder eingestellt. Finnland, Dänemark, Polen, Bulgarien und die Niederlande werden nicht mehr beliefert. Zudem reduzierte Gazprom die Lieferungen nach Deutschland. Gazprom begründet dies technisch. Die Bundesregierung nannte dies einen Vorwand für eine politisch motivierte Entscheidung.

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