Rente mit 70 Jahren – das wird in diesen Ländern bald Realität

Rente mit 70 Jahren – das wird in diesen Ländern bald Realität
  • zuAndreas Abz

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Der Rentenbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, in welchen Ländern Renten mit 70 Jahren langfristig Realität werden.

Frankfurt – die Pension Es ist ein heißes Thema in Deutschland. Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, prognostizierte Ende Juli, was viele für unausweichlich halten: „Wir werden das Renteneintrittsalter schrittweise auf 70 anheben müssen – auch weil die Lebenserwartung weiter steigt“, sagte Wolff der Funke Mediengruppe.

Die Bevölkerung ist verärgert, obwohl ein Rentenalter in dieser Höhe keine dunkle Zukunftsdystopie mehr ist, sondern eine Tatsache, auf die sich einige Länder bereits einstellen.

Rente mit 70: Das aktuelle deutsche Rentenalter

Rente mit 70 trennt die Fronten. In der Wirtschaft setzt er sich seit langem für ein höheres Rentenalter ein. Ökonomen wie Alex Börsch-Supan plädieren seit langem dafür, den Ruhestand an eine höhere Lebenserwartung zu koppeln. in Arbeitswoche Er spricht davon, das Rentenalter etwa alle zwölf bis fünfzehn Jahre um ein Jahr oder mehr zu korrigieren. Der Ruhestand mit 70 Jahren wird jedoch weiter sein als erwartet.

Bundesarbeitsminister Hubertus Hill (SPD) lehnt diese Idee jedoch entschieden ab. Wir haben uns in der Koalition darauf geeinigt, das gesetzliche Renteneintrittsalter nicht anzuheben. „Daran wird sich nichts ändern“, sagte der Arbeitsminister der Funk Mediengruppe. Hill sagt, das Renteneintrittsalter in Deutschland sei mit 67 Jahren im internationalen Vergleich bereits am höchsten. Doch ganz recht hat der Arbeitsminister nicht. Das Mindestalter für die Regelaltersrente ohne Abschläge wird bis 2029 nur schrittweise auf 67 Jahre angehoben.

Suspension

Mit 70 in Rente gehen? Ein Schlag ins müde Gesicht

Laut dem Rentenbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der WiWo Das gesetzliche Einreisealter für Deutsche lag im vergangenen Jahr bei 65,7 Jahren – im Vergleich zu anderen Industrieländern der OECD liegt Deutschland damit im ersten Quartal. Beim Renteneintrittsalter von 67 liegen bisher Island, Norwegen und Israel an der Spitze.

Rente mit 70: In Europa geht man oft vor der gesetzlichen Grenze in Rente

Daher weichen das vorgeschriebene Eintrittsalter und der tatsächliche Eintritt in die Rente oft voneinander ab. Laut einer OECD-Studie sind Japaner mit 68,2 Jahren die jüngsten Rentner. Gesetzlich und abzugsfrei ist dies bereits mit 65 Jahren möglich.

Die neun größten Mythen über den Ruhestand

Kommt die Rente automatisch?  Wie lange sollte man mindestens arbeiten?  Muss es überhaupt versteuert werden?  Dies sind nur einige der vielen Fragen rund um die Rentenbedingungen, die wir im Folgenden beantworten wollen.
Kommt die Rente automatisch? Wie lange sollte man mindestens arbeiten? Muss es überhaupt versteuert werden? Dies sind nur einige der vielen Fragen rund um die Rentenbedingungen, die wir im Folgenden beantworten wollen. Wir wollen auch mit einigen Mythen aufräumen. © Frank Hörmann / Sven Simon / Imago
Mythos Nr. 1: Der Ruhestand kommt automatisch.  das ist falsch.  Für alle Renten der gesetzlichen Rentenversicherung ist ein schriftlicher Antrag zu stellen.
Mythos Nr. 1: Der Ruhestand kommt automatisch. das ist falsch. Für alle Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung ist rechtzeitig ein schriftlicher Antrag zu stellen. © Imago
Mythos 2: Die Rente ist nicht steuerpflichtig.  Auch das stimmt nicht, Renten unterliegen grundsätzlich der Einkommensteuer bzw. der Lohnsteuer.  Allerdings sind die Mittel derzeit noch nicht voll steuerpflichtig.  Der Prozentsatz hängt davon ab, wann Sie in Rente gehen.
Mythos 2: Die Rente ist nicht steuerpflichtig. Auch das stimmt nicht, Renten unterliegen grundsätzlich der Einkommensteuer bzw. der Lohnsteuer. Allerdings sind die Mittel derzeit noch nicht voll steuerpflichtig. Der Prozentsatz hängt davon ab, wann Sie in Rente gehen. © Joseffson / Imago
Mythos 3: Der Verbleib im Rehabilitationsstadium mindert Ihre Rente.  Nein, ganz im Gegenteil: Während der Rehabilitation werden von der Rentenversicherung Pflichtbeiträge in Höhe von 80 % des bisherigen Bruttogehalts gezahlt, was den Anspruch auf die Anschlussrente erhöht.
Mythos 3: Der Verbleib im Rehabilitationsstadium mindert Ihre Rente. Nein, ganz im Gegenteil: Während der Rehabilitation werden von der Rentenversicherung Pflichtbeiträge in Höhe von 80 % des bisherigen Bruttogehalts gezahlt, was den Anspruch auf die Anschlussrente erhöht. © Zinkevych / Imago
Mythos 4: Rente bekommt man erst, wenn man mindestens 15 Jahre gearbeitet hat. das ist falsch. Die Mindestversicherungszeit für eine Regelaltersrente beträgt fünf Jahre.
Mythos 4: Rente bekommt man erst, wenn man mindestens 15 Jahre gearbeitet hat. das ist falsch. Die Mindestversicherungszeit für eine Regelaltersrente beträgt fünf Jahre. ©Daniel Nobold/D
Mythos 5: Sie können neben Ihrer Rente unbegrenzt Geld verdienen. Das ist nicht wahr, denn es gibt wirklich eine Grenze. Wer vorzeitig in den Ruhestand geht oder arbeitsunfähig wird, kann bis zu 6.300 Euro verdienen. Wenn Sie mehr verdienen, können Sie Ihren Rentenanspruch ganz oder teilweise verlieren.
Mythos 5: Sie können neben Ihrer Rente unbegrenzt Geld verdienen. Das ist nicht wahr, denn es gibt wirklich eine Grenze. Wer vorzeitig in den Ruhestand geht oder arbeitsunfähig wird, kann bis zu 6.300 Euro verdienen. Wenn Sie mehr verdienen, können Sie Ihren Rentenanspruch ganz oder teilweise verlieren. © Imago
Mythos 6: Nach 45 kann man mit 63 in Rente gehen. Das stimmt nur teilweise. Wer besonders lange versichert ist, also um das 45. Lebensjahr, kann sich grundsätzlich vorzeitig pensionieren lassen. Allerdings verschiebt sich das Eintrittsalter je nach Geburtsjahr nach hinten.
Mythos 6: Nach 45 kann man mit 63 in Rente gehen. Das stimmt nur teilweise. Wer besonders lange versichert ist, also um das 45. Lebensjahr, kann sich grundsätzlich vorzeitig pensionieren lassen. Allerdings verschiebt sich das Eintrittsalter je nach Geburtsjahr nach hinten. © ME Lukaschewitsch / Imago
Mythos 7: Nur Frauen erhalten eine Witwenrente. Jedenfalls ist dies ein Fehler. Seit 1986 sind Frauen und Männer in der Rentenversicherung gleichberechtigt.
Mythos 7: Nur Frauen erhalten eine Witwenrente. Jedenfalls ist dies ein Fehler. Seit 1986 sind Frauen und Männer in der Rentenversicherung gleichberechtigt. © Jens Kalaene/dpa
Mythos 8: Die Höhe der Rente setzt sich hauptsächlich aus den letzten Berufsjahren zusammen. Auch das ist ein Fehler. Die Rentenhöhe errechnet sich aus der gesamten Versicherungszeit.
Mythos 8: Die Höhe der Rente setzt sich hauptsächlich aus den letzten Berufsjahren zusammen. Auch das ist ein Fehler. Die Rentenhöhe errechnet sich aus der gesamten Versicherungszeit. © Imago
Mythos 9: Wer sich lange um Kinder kümmert, bekommt eine geringere Rente. das ist nicht wahr. Trotz allem haben Beschäftigte in Elternzeit einen Anspruch, auch wenn sie eine Zeit lang weniger oder gar nicht arbeiten.
Mythos 9: Wer sich lange um Kinder kümmert, bekommt eine geringere Rente. das ist nicht wahr. Trotz allem haben Beschäftigte in Elternzeit einen Anspruch, auch wenn sie eine Zeit lang weniger oder gar nicht arbeiten. © Michael Gstettenbauer / Imago

In Europa ist eher das Gegenteil der Fall. Menschen verlassen häufig den Arbeitsmarkt, bevor sie das gesetzliche Rentenalter erreichen. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gehen Männer und Frauen in Frankreich im Durchschnitt etwa drei Jahre früher in den Ruhestand. Das obligatorische Rentenalter beträgt 63,5 Jahre. Auch deutsche Arbeitnehmer gehen mit 63,1 Jahren früher als gesetzlich vorgeschrieben in den Ruhestand. Wie die vorzeitige Pensionierung ohne Abzüge funktioniert, erfahren Sie hier.

Rente: In diesen Bundesländern liegt das zukünftige Rentenalter bereits bei über 70 Jahren

Während in Deutschland die Pensionierung im Alter von 70 Jahren weitgehend mit Wut und Unmut aufgenommen wurde, haben andere Länder ihr Schicksal bereits akzeptiert. Ein Blick auf die OECD-Statistik zeigt, dass fast alle Mitgliedsländer künftig mit einer Anhebung des Renteneintrittsalters rechnen. Dies ist insbesondere in der Türkei der Fall. Künftig können Männer erst nach 13 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen. Derzeit liegt das türkische Rentenalter bei 52 Jahren. Das mag relativ wenig klingen, aber die Menschen in der Türkei sind mit rund 48,3 Stunden pro Woche die am härtesten arbeitenden Arbeitnehmer in Europa.

Land gesetzliches Eintrittsalter zukünftiges Eintrittsalter
Dänemark 65.5 74
Estland 63.8 71
Italien 62 71
Holland 66.3 69
Finnland 65 68
Portugal 65.3 68
Deutschland 65.7 67
der Truthahn 52 65
Quelle: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

* Zukünftiges Rentenalter: Gilt für Personen, die 2020 im Alter von 22 Jahren in den Arbeitsmarkt eingetreten sind

In Estland oder Italien liegt das Rentenalter künftig bei 71 Jahren. Für Italien bedeutet dies eine Anhebung des Mindestalters auf neun Jahre. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhöht Dänemark um 8,5 Jahre und erlaubt langfristig erst ab 74 Jahren eine abschlagsfreie Rente.

Rente mit 70: Dem demografischen Wandel begegnen

Das künftige Rentenalter tritt nicht plötzlich in Kraft, sondern gilt für Personen, die 2020 mit 22 Jahren in den Arbeitsmarkt eingetreten sind. Doch das Rentensystem ist unausgewogen: Die Zahl der Arbeitnehmer, die immer mehr Rentner finanzieren müssen, wird immer größer abnehmend.

Die im OECD-Pensionsbericht dargestellten demografischen Strukturen sagen tatsächlich die Probleme alternder Gesellschaften voraus. Bis 2060 wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in den OECD-Ländern im Durchschnitt um etwa zehn Prozent zurückgehen. In Ländern wie Griechenland, Japan, Korea, Lettland, Litauen und Polen sogar um 35 Prozent oder mehr. Ähnlich wie Deutschland müssen sich auch diese Länder fragen, wie sie diese immer größer werdende Arbeitsmarktlücke in Zukunft schließen werden. In Deutschland wird bereits über Altersvorsorgelösungen nachgedacht. Aber die Antwort ist bisher wahrscheinlich ein längeres Arbeitsleben. (aa)

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