Putschversuch gegen Hamdok: Armee belagert Haus des sudanesischen Premierministers

Putschversuch gegen Hamdok: Armee belagert Haus des sudanesischen Premierministers

Putschversuch gegen Hamdok
Die Armee belagerte das Haus des sudanesischen Premierministers

Nach wochenlangen Spannungen zwischen der Armee und der zivilen Übergangsregierung im Sudan sind mehrere hochrangige Regierungsbeamte von bewaffneten Männern festgenommen worden. Auch der Premierminister wird unter Hausarrest gestellt. Inzwischen brachen im ganzen Land Proteste aus.

Im Sudan gab es offenbar einen weiteren Putschversuch aus den Reihen der Armee. Premierminister Abdalla Hamdok wurde unter Hausarrest gestellt. Al-Hadath TV berichtete unter Berufung auf informierte Quellen, dass eine unbekannte Militäreinheit sein Haus umstellte. Angehörige der Familie des Staatsoberhaupts sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Streitkräfte hätten in den frühen Morgenstunden das Haus von Hamdoks Medienberater gestürmt und den dortigen Premierminister festgenommen.

Zudem sollen Bewaffnete weitere Regierungsmitglieder festgenommen haben. Regierungsbehörden sagten, die Festnahmen hätten in ihren Häusern stattgefunden. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde das Internet im ganzen Land abgeschaltet. Demonstranten versammelten sich in der Hauptstadt Khartum und blockierten Straßen.

In den vergangenen Wochen kam es in dem afrikanischen Land immer wieder zu Protesten verschiedener Gruppen. Eine der Parteien forderte die Bildung einer Zivilregierung, die andere forderte von der Armee, die derzeitige Übergangsregierung zu entlassen.

fragile Übergangsphase

Im Sudan hat nach dem Sturz des langjährigen autoritären Machthabers Omar al-Bashir im April 2019 der sogenannte Souveräne Rat die Staatsgeschäfte übernommen, Militär und Zivilisten teilen sich die Macht. Seitdem befindet sich das Land in einem fragilen Übergang, der mit der Bildung einer Zivilregierung im Jahr 2023 enden soll. Hohe Inflation, wirtschaftliche Not und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Situation.

In den vergangenen Monaten hat die derzeitige Übergangsregierung eine Reihe von Wirtschaftsreformen eingeleitet, um sich für einen Schuldenerlass des Internationalen Währungsfonds zu qualifizieren. Im Zuge von Reformen wurden unter anderem staatliche Kraftstoffsubventionen gekürzt. Auch andere Maßnahmen führten zu einem deutlichen Vertrauensverlust in die Übergangsregierung.

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