Prozess wegen Finanzbetrugs: US-Richter spricht Trump haftbar

Prozess wegen Finanzbetrugs: US-Richter spricht Trump haftbar

Verfolgung von Finanzbetrug
Ein amerikanischer Richter erklärt Trump für schuldig

Ab nächster Woche steht Donald Trump in New York vor Gericht. In dem Zivilprozess geht es um Finanzbetrug durch das Unternehmen seiner Familie. Nun ist eine wichtige Vorentscheidung gefallen. Dies könnte für den ehemaligen Präsidenten und seine Kinder kostspielig werden.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in einem Betrugsfall in New York eine schwere juristische Niederlage erlitten. Richter Arthur Engoron entschied, dass der Geschäftsmann und sein Familienunternehmen für den Betrug haftbar gemacht werden könnten. Dies bringt erhebliche Verfahrensvereinfachungen für die Staatsanwaltschaft in Zivilsachen mit sich. Der Hauptprozess soll am Montag beginnen. Die Entscheidung dürfte sich hauptsächlich auf die Straffrage beschränken.

Richter Engoron ordnete außerdem den Widerruf der Geschäftszertifikate der Trump Organization und anderer beklagter Unternehmen an und verhängte Sanktionen gegen Trumps Anwälte. Sie trugen zum „widerspenstigen“ Verhalten ihres Mandanten bei und brachten während des Prozesses „lächerliche“ rechtliche Argumente vor. Trump hat das Urteil des Richters noch nicht kommentiert. Der Republikaner wies diese Vorwürfe wie auch seine anderen Aktionen zurück.

Trump drohen hohe Zahlungsforderungen

Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James reichte im September 2022 eine Klage gegen den 77-Jährigen und das nach ihm benannte Familienunternehmen wegen Betrugs ein. Diese Anklage richtet sich auch gegen seine beiden ältesten Söhne Donald Jr. und Eric Trump. Ivankas Tochter wurde nun aus der Klage ausgeschlossen.

Dem Demokraten James zufolge soll Trump unter anderem sein Vermögen um bis zu 3,6 Milliarden Dollar aufgebläht haben, um Kredite zu günstigeren Konditionen zu erhalten. Die Manipulation soll über mehr als ein Jahrzehnt andauern. James‘ Zivilklage zielte darauf ab, Trump und seinen Kindern dauerhaft den Betrieb von Geschäften im Bundesstaat New York zu verbieten. Es wird außerdem erwartet, dass die Trump-Familie mindestens 250 Millionen US-Dollar zurückzahlt. Den Angeklagten droht keine Freiheitsstrafe.

Ob das Hauptverfahren tatsächlich wie geplant am 2. Oktober beginnen kann, blieb zunächst unklar. Ein staatliches Berufungsgericht stellte vor drei Monaten fest, dass einige der Ansprüche nun gesetzlich ausgeschlossen seien. Trump beschuldigte Engoron und James, dieses Urteil ignoriert zu haben, und forderte eine Verschiebung des Prozesses. Eine Entscheidung des Berufungsgerichts wird noch in dieser Woche erwartet. Trotz dieser und anderer gegen ihn ergriffener Maßnahmen ist Trump vor der Wahl Anfang November 2024 mit Abstand der Spitzenkandidat für die republikanische Präsidentschaftskandidatur.

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