Politischer Boykott durch USA: China verbittet sich Olympia-Einmischung

Stand: 27.01.2022 14:23 Uhr

China hat den USA vorgeworfen, sich in die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele einzumischen. Außenminister Wang forderte seine US-Kollegen Blinken auf, China-kritische Äußerungen zu unterlassen.

Von Steffen Wurzel, ARD-Studio Shanghai, zzt. Freiburg

Dass die Außenminister der USA und Chinas miteinander telefonieren – das kommt angesichts der diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Supermächten nicht häufig vor. Harmonisch lief das Gespräch zwischen Wang Yi und Antony Blinken nicht ab.

Chinas Außenminister warf seinem US-Kollegen vor, die Olympischen Winterspiele stören zu wollen. Er rief Blinken auf, sich nicht weiter in die Olympia-Vorbereitungen einzumischen. Die Spiele beginnen nächste Woche in der chinesischen Hauptstadtregion Peking.

Kritik an Menschenrechtsverletzungen

Hintergrund der chinesischen Vorwürfe ist die Kritik der USA an den Menschenrechtsverletzungen in China. Auch hat die US-Regierung angekündigt, die Winterspiele politisch zu boykottieren. Es werden auch keine amerikanischen Politikerinnen und Politiker zu den Spielen reisen.

Einige Staaten boykottieren die Spiele

Zahlreiche internationale Menschenrechtsorganisationen hatten einen solchen politischen Olympia-Boykott gefordert. Ihm haben sich inzwischen auch weitere Staaten angeschlossen, zum Beispiel Großbritannien, Japan, Kanada, Belgien, Australien und Dänemark. Auch Deutschland wird keine hochrangigen Politiker nach Peking schicken, allerdings spricht die Bundesregierung ausdrücklich nicht von einem diplomatischen Boykott.

Die Außenminister Chinas und der USA haben in ihrem Telefonat auch über die Ukraine-Krise gesprochen. Nach den Berichten staatlicher chinesischer Medien sprach Wang in diesem Zusammenhang von „berechtigten Sicherheitsinteressen“ Russlands.

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