Polen: Parlament billigt Bau von Befestigungsanlagen an den Außengrenzen der Europäischen Union – Politik

Das polnische Parlament hat dem Plan der Regierung zum Bau einer dauerhaften Festung an der Grenze zu Weißrussland zugestimmt. Hintergrund ist die steigende Zahl von Migranten aus Krisengebieten, die über Weißrussland in die Europäische Union einreisen wollen. Bei der Abstimmung am Donnerstag unterstützte eine Mehrheit der Abgeordneten den Gesetzentwurf. Nach Angaben von Innenminister Mariusz Kaminsky ist der Bau einer „starken und hohen Barriere mit Überwachungssystem und Bewegungsmeldern“ geplant. Polnische Beamte sprechen von einer „Barriere“ oder „Schleuse“ – sie vermeiden den von der Opposition verwendeten Begriff „Mauer“.

Die Regierung in Warschau wirft dem weißrussischen Gouverneur Alexander Lukaschenko vor, Flüchtlinge aus Krisengebieten geordnet an die Außengrenzen der Europäischen Union zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, sein Land werde Migranten nicht mehr daran hindern, weiterhin in die Europäische Union zu reisen – als Reaktion auf harte westliche Sanktionen. Polen hat Ende August mit dem Bau eines provisorischen Grenzzauns begonnen. Dabei handelt es sich um eine etwa 2,50 Meter hohe Stacheldrahtsperre, die von Soldaten der polnischen Armee errichtet wurde.

Diese soll nun durch eine dauerhafte Barriere ersetzt werden. Das Projektbudget soll 366 Millionen Euro erreichen. Nachdem der Gesetzentwurf vom Repräsentantenhaus, der ersten Kammer des Parlaments, genehmigt wurde, wechselte er nun in die zweite Kammer, den Senat.

Im Grenzgebiet wurde eine Leiche gefunden

Im polnischen Grenzgebiet zu Weißrussland fand die Polizei vor kurzem eine weitere Leiche. Ein Polizeisprecher sagte der pakistanischen Presseagentur, der Tote sei ein 24-Jähriger aus Syrien und habe sich zuletzt in Weißrussland aufgehalten. Dies geht aus den Dokumenten hervor, die bei dem Mann gefunden wurden. Den Angaben zufolge entdeckte die Besatzung eines an der Grenze patrouillierenden Polizeihubschraubers die Leiche des Mannes am Mittwoch auf einem Feld in der Nähe des Dorfes Klimovka. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Laut PAP ist der Fund der Leiche der fünfte bekannte Todesfall unter Migranten an der polnisch-weißrussischen Grenze. Die Angaben der Grenzschutzbeamten und der Polizei konnten nicht unabhängig überprüft werden, da Polen im Grenzgebiet zu Weißrussland den Ausnahmezustand ausrief. Journalisten und Vertreter von Hilfsorganisationen haben keinen Zutritt. Mitte September gab Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bekannt, dass im Grenzgebiet die Leichen von drei Personen gefunden worden seien. Ein paar Tage später berichteten Grenzschutzbeamte, dass ein Mann aus dem Irak an einem Herzinfarkt starb, nachdem Grenzschutzbeamte eine Gruppe von Migranten angehalten hatten.

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