Nach Zugunglück: Griechenland schließt sich zum Protest zusammen

Nach Zugunglück: Griechenland schließt sich zum Protest zusammen

Stand: 03.08.2023 12:56 Uhr

In Griechenland hat ein landesweiter Streik für Verkehrsprobleme gesorgt: Fähren, Busse und Züge stehen still. Auch der öffentliche Dienst hat aufgehört zu arbeiten. Anlass für den Protest ist das schwere Zugunglück in der vergangenen Woche.

Als Reaktion auf das schlimmste Zugunglück in der griechischen Geschichte haben die Gewerkschaften erneut zu landesweiten Protesten aufgerufen. Tausende Menschen stellten die Arbeit ein und forderten mehr Sicherheit im Schienenverkehr.

Der öffentliche Nahverkehr ist bundesweit betroffen. Der Fährbetrieb zu den griechischen Inseln wurde eingestellt und die Schiffe blieben in den Häfen. In den Hauptstädten Athen und Thessaloniki verkehren keine Busse und Züge mehr.

An den Protesten beteiligen sich Ärzte, Studenten und Lehrer. „Dies ist nicht die Zeit zu schweigen, sondern die Zeit, sich zu äußern und zu kämpfen“, sagte die Lehrergewerkschaft.

Die Proteste dauern seit Tagen an

Seit dem Zugunglück in der vergangenen Woche, bei dem 57 Menschen ums Leben kamen, protestieren griechische Bahnmitarbeiter gegen Sicherheitsmängel im maroden Bahnsystem. Sie werfen der Regierung vor, Warnungen jahrelang zu ignorieren.

Die Gewerkschaften fordern ein Ende der Privatisierungspolitik. Das ehemalige Unternehmen Hellenic Train ist seit 2017 im Besitz der staatlichen Ferrovie dello Stato Italiane. Die Politik fordert, dass sie die Verantwortung für das schwere Zugunglück übernimmt und auf eine umfassende Aufklärung achtet. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kündigte an, eine gerichtliche Untersuchung des Vorfalls zu unterstützen.

Ein Personenzug ist aufgrund einer falschen Weichenstellung in die Spur eines entgegenkommenden Güterzuges eingefahren. Untersuchungen des Unfalls haben bereits mehrere schwerwiegende Verfehlungen innerhalb der staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE ans Licht gebracht. Darüber hinaus haben alle Regierungen in den letzten zwei Jahrzehnten die griechische Eisenbahn sträflich vernachlässigt, wurde argumentiert.

Generalstreik in Griechenland nach einem Zugunglück

Moritz Bombel, ARD Roma, aktuell Athen, 8. März 2023, 13:45 Uhr

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