Nach Russlands Abzug aus Chersonesos: Ukraine meldet Beweise für Folter

Nach Russlands Abzug aus Chersonesos: Ukraine meldet Beweise für Folter

Stand: 17.11.2022 10:30 Uhr

Die ukrainische Regierung meldete Beweise für russische Kriegsverbrechen in der befreiten Region Cherson. Demnach seien Dutzende Leichen gefunden worden – einige mit Folterspuren, sagte der Innenminister.

Nach Angaben der Regierung entdeckte die ukrainische Polizei etwa eine Woche nach dem Abzug der russischen Streitkräfte Beweise für Folter in Cherson. Die Menschen wurden an elf Orten in der Region Südukraine festgenommen. Der ukrainische Innenminister Denis Monastyrsky sagte im ukrainischen Fernsehen, es gebe vier Anzeichen von Folter.

Insgesamt deckten die Strafverfolgungsbehörden 436 Fälle von Kriegsverbrechen während der russischen Besatzung auf. Laut Monastyrsky wurden bisher 63 Leichen gefunden, einige davon mit Folterspuren. Die Ermittlungen stehen jedoch erst am Anfang. Monastyrskyj geht davon aus, dass „weitere Folterkammern und Grabstätten entdeckt werden“.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben der offiziellen Stellen der russischen und ukrainischen Konfliktparteien über Kriegsverlauf, Beschuss und Opfer können in der aktuellen Situation nicht direkt von einer unabhängigen Stelle überprüft werden.

Nicht die ersten Berichte über Kriegsverbrechen

Unabhängige Bestätigungen gab es zunächst nicht. Beim Abzug der russischen Streitkräfte wurden jedoch in anderen Regionen der Ukraine Massengräber, Folterkammern und einige zivile Leichen mit Folterspuren entdeckt.

Die Ukraine und internationale Ermittler werfen Russland Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten vor. Russland bestreitet, dass seine Streitkräfte Zivilisten ins Visier genommen und Gräueltaten begangen haben.

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