Nach dem Behördenwechsel in Afghanistan: Deutschland erteilt Visa an 5.600 einheimische Mitarbeiter

Nach dem Behördenwechsel in Afghanistan: Deutschland erteilt Visa an 5.600 einheimische Mitarbeiter

Nach dem Machtwechsel in Afghanistan
Deutschland gewährt 5.600 einheimischen Mitarbeitern Visa

Nach 20 Jahren Kampf gegen die Taliban wird die Terrorgruppe im August in Afghanistan die Macht zurückerlangen. Der Abzug der US- und NATO-Streitkräfte gefährdet viele Helfer. Deutschland stellt Tausenden ehemaligen Hausangestellten Visa aus.

Einem Bericht zufolge haben deutsche Auslandsvertretungen in der Region seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban-Bewegung in Kabul mehr als 5.600 Visa an einheimische Arbeiter und besonders schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan ausgestellt. Allein die Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad habe bisher 3.700 Anträge bewilligt, berichteten Zeitungen der Funk Media Group unter Berufung auf das Auswärtige Amt. Die Botschaften in Islamabad und Neu-Delhi in Indien haben rund 1.100 Visa im Bereich Familienzusammenführung ausgestellt.

Die Taliban übernahmen im August nach 20 Jahren Kampf gegen die USA und die von ihren Truppen unterstützte NATO die Macht in Afghanistan. Während des überstürzten Abzugs der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen blieben Tausende lokaler Helfer im Land zurück. Die Bundesregierung versucht, sie zum Austritt zu bewegen, weil viele von ihnen Repressalien der Taliban befürchten.

Vor Weihnachten hatte die Bundesregierung angekündigt, die Evakuierung besonders gefährdeter Menschen aus Afghanistan beschleunigen zu wollen. Beispielsweise sollten bürokratische Hürden bei der Visaerteilung abgebaut werden, sagte Außenministerin Annalina Barbock. Noch immer gibt es 15.000 Menschen in Afghanistan, denen Deutschland zugestimmt hat, sie aufzunehmen. Darunter sind 135 Deutsche.

Besonders zu schützen sind beispielsweise Menschenrechtsverteidiger, aber auch ehemalige afghanische Ortskräfte der Bundeswehr, des Auswärtigen Amtes oder des Entwicklungsministeriums. „Du bist nicht vergessen“, sagte Barbock. „Wir arbeiten sehr hart daran, alle in Sicherheit zu bringen.“ Bislang hat die Bundesregierung seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan rund 10.000 Menschen in Sicherheit gebracht, von denen 5.300 von der Bundesregierung umgesiedelt wurden.

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