Mutter von acht Kindern
Das Video einer angeketteten Frau verärgert China
02.01.2022, 12:08 Uhr
Ein auf einer chinesischen Videoplattform hochgeladener Clip sorgte im Land für Entsetzen: Dort ist eine an den Hals gekettete Frau zu sehen, die in einem baufälligen Schuppen lebt. Laut lokalen Medien leidet die achtfache Mutter an Schizophrenie.
Ein Videoclip einer Frau, die an eine wackelige Lehmhütte gekettet ist, hat in China für großes Entsetzen gesorgt: Behörden haben nun Ermittlungen gegen den Ehemann der Frau aufgenommen. Mehrere Medien zitierten am Sonntag aus einer offiziellen Erklärung, dass es Ermittlungen gebe. Die Frau selbst soll sich zur Behandlung im Krankenhaus befinden.
Die etwa zweiminütige Aufzeichnung wurde am 26. Januar von einem Blogger auf der Videoplattform Douyin, der chinesischen Version von TikTok, hochgeladen. Das Bild zeigt eine Frau mit Ketten um den Hals. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt ist sie nur leicht bekleidet. Insgesamt wurden das Video und die dazugehörigen Hashtags mehr als 200 Millionen Mal angeklickt.
Laut lokalen Medien haben die Behörden am Freitag eine vorläufige Erklärung zu den Hintergründen des Falls abgegeben. Demnach ist die in der östlichen Stadt Xuzhou lebende Frau seit 1998 verheiratet und Mutter von acht Kindern. Sie leidet an schwerer Schizophrenie, die in der Vergangenheit immer wieder zu Gewaltausbrüchen geführt hat.
Dann entwickelte sich in China eine hitzige Debatte in den sozialen Medien. Dies richtete sich vor allem gegen die erste Reaktion der Behörden, die die schreckliche Behandlung des Opfers in ihrer Aussage zunächst nicht thematisierten. Werden Frauen überhaupt wie Menschen behandelt? Einer der meistgeklickten Kommentare. Die Benutzer diskutierten auch über das mangelnde Bewusstsein für psychische Erkrankungen in ländlichen Provinzen in China.
