Mittelmeerurlauber aufgepasst
Die Badewanne in Europa wird wärmer und salziger
22.07.2023, 14:14 Uhr
Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren im Mittelmeerraum. Die Kombination aus Binnenlandung und globaler Erwärmung wirkt sich nicht nur auf die Wassertemperatur, sondern auch auf die Tierwelt aus – am Ende sind sogar Urlauber betroffen.
Einer Studie zufolge wird das Mittelmeer schneller wärmer und auch sein Salzgehalt steigt. Wissenschaftler des spanischen Instituts für Meeresforschung ICM-CSIC schrieben in Zeitschrift für Meereswissenschaften und -technik. An manchen Orten, wie L’Estartit an der Costa Brava, erwärmt es sich auf bis zu drei Grad pro Jahrhundert. Die Ergebnisse basierten auf einer Auswertung von Langzeitdaten der letzten 30 Jahre und wurden in allen Wassertiefen gemessen.
Der Salzgehalt des Mittelmeers ist beispielsweise höher als der des Atlantischen Ozeans, weil mehr Wasser verdunstet, als durch Flüsse, die ins Binnenmeer münden, zugeführt wird. Der Austausch mit dem Atlantischen Ozean ist sehr begrenzt, da die Straße von Gibraltar eine sehr enge Verbindung darstellt. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Meeresspiegel jährlich um 2,8 mm ansteigt. Seit den 1990er Jahren ist eine deutliche Beschleunigung dieser Entwicklung zu beobachten.
Anderen Studien zufolge gefährden steigende Wassertemperatur und steigender Salzgehalt die Artenvielfalt im Mittelmeer. In den wärmeren Gewässern des Mittelmeers breiten sich nun jedes Jahr fast 1.000 nicht heimische Arten nach Norden und Westen aus und verdrängen dabei einheimische Arten. Umweltorganisation WWF. Einige einheimische Arten wie der Adria-Stör und Tiefseefische sind vom Aussterben bedroht. Riesenquallen sind ein Problem für Fischer und Urlauber, und die Klimakrise erhöht die Unwettergefahr.