Korruptionsskandal in der Europäischen Union: Zwei weitere Abgeordnete unter Verdacht

Korruptionsskandal in der Europäischen Union: Zwei weitere Abgeordnete unter Verdacht

Stand: 31.01.2023 12:43 Uhr

Im EU-Korruptionsskandal sind zwei weitere Abgeordnete ins Visier der Ermittler geraten. Auch aus Katar sollen sie Gefälligkeiten erhalten haben. Der SPD Tarabella und Cozzolino droht nun der Verlust ihrer Immunität.

Im Korruptionsskandal im Europaparlament droht zwei weiteren Abgeordneten der Verlust ihrer Immunität. Der Justizausschuss des Europäischen Volksbeauftragten hat in Brüssel einstimmig dafür gestimmt, strafrechtliche Ermittlungen gegen den belgischen Abgeordneten Marc Tarabella und den Italiener Andrea Cozzolino zuzulassen.

Der potenzielle Einfluss von Katar und Marokko

Schließlich entscheidet am Donnerstag das Plenum des Europäischen Parlaments. Die belgische Justiz hatte beantragt, die Immunität der beiden sozialdemokratischen Parteien aufzuheben.

Trabella wird verdächtigt, Konzessionen vom Golfstaat Katar zu erhalten. Cozzolino soll auch von Marokko beeinflusst gewesen sein.

„Ich habe kein Geld oder Geschenke für meine politischen Ansichten erhalten“, schrieb Tarabella in einer E-Mail an einige Abgeordnete, die AFP vorliegen. Auch Cozzolino bestritt die Vorwürfe.

Die S&D-Fraktion hat Tarabella ausgeschlossen

Die sozialdemokratische S&D-Fraktion hat weniger Abgeordnete. Der belgische Abgeordnete Marc Tarabella wurde vergangene Woche suspendiert, teilte die Fraktion auf Twitter mit. Zudem verließ der Italiener Andrea Cozzolino die Gruppe auf eigenen Wunsch.

Bisher wurden 1,5 Millionen Euro Bargeld beschlagnahmt

In Tarabella durchsuchten Ermittler im Dezember im Rahmen von Razzien auch seine Privaträume. Bis vor kurzem arbeitete Francesco Giorgi, einer der Hauptverdächtigen im Korruptionsfall, für Cozzolino.

Giorgi wird mit drei weiteren Verdächtigen festgehalten. Dazu gehört auch seine Partnerin, die abgesetzte stellvertretende Sprecherin Eva Kayley. Die belgische Justiz wirft ihnen Korruption, Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vor. Der Skandal erbeutete insgesamt 1,5 Millionen Euro in bar.

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