G7-Gipfel: Mit mehr Kraft gegen China

Stand: 13.06.2021 13:52 Uhr

Gegen China wollen die G7-Staaten künftig härter vorgehen. Sie kritisierten die Handels- und Menschenrechtspolitik der Volksrepublik. Auf der anderen Seite stellte China vor allem die Koordination der Gruppe der Sieben in Frage.

Die großen Industrienationen (G7) haben sich auf ihrem Gipfel in England mit China auf einen härteren Kurs geeinigt. Das berichteten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf einen Entwurf der Schlusserklärung.

Demnach wollen sich die G7 „auf ein gemeinsames Vorgehen im Umgang mit China einigen, um marktwidrige Politiken und Praktiken in Frage zu stellen und den fairen und transparenten Ablauf der Weltwirtschaft zu untergraben“, schrieb die Deutsche Nachrichtenagentur (dpa). . China sollte auch aufgefordert werden, die Menschenrechte und Grundfreiheiten zu respektieren. Unter anderem der Vorwurf der Verfolgung von Minderheiten – insbesondere von Uiguren – in der Region Xinjiang im Nordwesten Chinas.

China sollte die Autonomie Hongkongs respektieren

Dem Entwurf zufolge will die G7 China zudem auffordern, „die in den chinesisch-britischen Gemeinsamen Erklärungen und dem Grundgesetz für Hongkong festgelegten Rechte, Freiheiten und ein hohes Maß an Autonomie einzuhalten“. Die Länder verweisen damit auf die Vereinbarungen zur Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997, die die Autonomie und Freiheiten der heutigen chinesischen Sonderverwaltungszone faktisch garantieren.

Merkel: Nicht so, wie wir es uns vorstellen

Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigte, dass die Abschlusserklärung des Gipfels auch Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern thematisieren werde. Beispielsweise wurde für China Zwangsarbeit erwähnt. Sie sagte, es gebe „viele internationale Orte, an denen die Demokratie nicht so leben kann, wie wir uns das vorstellen, und die Menschen leiden darunter“.

Laut einem dpa-Bericht betont der Entwurf der Abschlusserklärung auch das gemeinsame Interesse an der Zusammenarbeit mit China bei globalen Herausforderungen wie Klimaschutz und Artenschutz.

China: Die Zeit ist vorbei

Inzwischen hat China die G7-Formel deutlich kritisiert. „Vorbei sind die Zeiten, in denen globale Entscheidungen von einer kleinen Gruppe von Ländern getroffen wurden“, sagte ein Sprecher der chinesischen Botschaft in London. Alle Nationen, ob groß oder klein, stark oder schwach, arm oder reich, sind gleich. „Weltpolitische Angelegenheiten sollten durch Konsultationen in allen Ländern geregelt werden“, betonte der Sprecher.

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