Fünf Sterne stehen im Weg: Die italienische Regierung ist vom Aussterben bedroht

Fünf Sterne stehen im Weg: Die italienische Regierung ist vom Aussterben bedroht

Kreuz mit fünf Sternen
Die italienische Regierung ist bedroht

Italien durchlebt seit fast anderthalb Jahren eine Phase ungewöhnlicher Regierungskontinuität: Die Mehrparteienregierung von Ministerpräsident Draghi ist bisher stabiler als von vielen Beobachtern erwartet. Jetzt kann die Allianz trotzdem auseinanderbrechen.

In Italien droht die Regierung des überparteilichen Ministerpräsidenten Mario Draghi in einem Vertrauensvotum zu kollabieren. Die regierende Fünf-Sterne-Bewegung kündigte am späten Abend an, von der Senatsabstimmung am Donnerstag Abstand zu nehmen. Parteichef Giuseppe Conte sagte, die Regierung solle mehr tun, um die wachsenden sozialen Probleme zu bekämpfen.

Der rechte Vorsitzende der Lega, Matteo Salvini, hatte zuvor angekündigt, Draghi bei einem Austritt aus der Fünf-Sterne-Allianz nicht mehr zu unterstützen. Vorgezogene Neuwahlen sind die beste Lösung. Auch die Demokratische Partei ist laut Parteikreisen nicht bereit, eine neue Regierung ohne fünf Sterne zu bilden. Draghi selbst kündigte seinen Rücktritt an, sollten die Five Stars die Allianz beenden.

„Wir werden morgen nicht an der Abstimmung teilnehmen“, sagte Conte. „Wir sind voll und ganz auf einen Dialog vorbereitet, um unseren konstruktiven Beitrag zur Regierung und zu Draghi zu leisten. Aber wir sind nicht bereit, einen Blankoscheck zu präsentieren.“ Bei der Abstimmung geht es um ein Konjunkturpaket, das Familien und Unternehmen bei der Bewältigung der Energiekrise helfen soll. Conte hat in der vergangenen Woche eine Reihe politischer Forderungen gestellt und deren Erfüllung zur Bedingung für den Verbleib in der Koalition gemacht. Seine Parteiführung traf sich am Mittwoch zu Beratungen.

Draghi hat sich noch nicht geäußert. Er forderte die Parteien auf, die Warnungen einzustellen und seine Regierung zu unterstützen. Seit Februar 2021 führt Draghi die Regierungskoalition, die von links bis weit rechts reicht, als unabhängige Koalition an. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres wird in Italien ein neues Parlament gewählt. Im Herbst könnten Neuwahlen stattfinden. Dies mag jedoch ungewöhnlich sein, da in dieser Zeit traditionell das Budget erstellt wird, das bis Ende des Jahres verabschiedet werden muss.

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