Einwanderung in Deutschland: Fünf überraschend gute Nachrichten! | Politik

Einwanderung in Deutschland: Fünf überraschend gute Nachrichten!  |  Politik

Deutschland, Integration, Einwanderung und Flüchtlinge – manchmal schwieriges Terrain!

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wollte nun wissen: Wie ist die reale Situation in den führenden westlichen Industrienationen?

Für Deutschland wurde der Status von 13,6 Millionen Einwanderern und 6,9 Millionen Menschen mit mindestens einem ausländischen Elternteil untersucht. Mit anderen Worten: Jeder vierte Bundesbürger hat mittlerweile mindestens einen im Ausland geborenen Elternteil.

Grundsätzlich hat sich laut der OECD-Studie die Situation der Einwanderer verbessert. Die Einwanderungsstimmung der Deutschen ist besser als noch 2010. Doch große Probleme bleiben bestehen: niedrige Beschäftigungsquote, niedriges Bildungsniveau und Sprachbarrieren.

Thomas Liebig, Chefökonom für internationale Migration bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sagt über Deutschland: „Die überwiegende Mehrheit der Einwanderer und ihrer Nachkommen sind in Deutschland gut integriert.“ Dies gilt sowohl für die wirtschaftliche als auch für die soziale Integration.

︎ Fazit: Einwanderern geht es in Deutschland gut – sie sind weniger arm als in anderen OECD-Ländern, haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und sind gesünder. Die Lage sei „überraschend positiv“ – zumindest besser als viele Deutsche denken.

Liebig, Experte bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Es scheint, dass die großen Integrationsinvestitionen, die insbesondere Deutschland in den letzten Jahren getätigt hat, Früchte tragen. Das sieht man vor allem im Vergleich zu den europäischen Ländern, die das tun.“ weniger investieren“.

Oftmals endet der Weg von Einwanderern im Jobcenter oder im Bürgergeld

Foto: Image Alliance/dpa

Die gute Nachricht für Deutschland: Seit 2011 hat sich die Situation in keinem der großen Bereiche verschlechtert – auch nicht, was Bildung und Beschäftigungsquote betrifft. Dennoch sind die Unterschiede innerhalb der Gesamtbevölkerung immer noch auffällig.

BILD nennt fünf überraschend positive Ergebnisse der Studie für Deutschland

⭑ Nur 9,8 % der Einwanderer in Deutschland fühlen sich diskriminiert. Und sie haben mehr Vertrauen in den Staat (69,1 Prozent) als die Einheimischen (66,5 Prozent).

Die Kinderarmut unter Einwanderern ist seit 2011 um 25 Prozent zurückgegangen! Und kaum in einem anderen OECD-Land (neben den Ländern der Europäischen Union, darunter Großbritannien, den USA, Kanada und Australien) ist das Risiko geringer als hier.

⭑ Während in Griechenland, Finnland und der Schweiz Einwandererkinder in der Schule schlechter abschneiden, hätten sie in Deutschland bei PISA ein halbes Schuljahr verdient. Aber: Sie liegen immer noch weit hinter Kindern ohne Migrationshintergrund – Deutschland liegt hier noch deutlich im Minus!

Wirtschaftlich geht es den Einwanderern in Deutschland sehr gut – und das in allen Herkunftsländern: Sie verdienen 92 Prozent des Durchschnittseinkommens der einheimischen Bevölkerung. Ein deutscher Abschluss hilft: 88 Prozent der hier ausgebildeten hochqualifizierten Einwanderer haben einen Job. Kommt der Abschluss aus dem Ausland, sind „nur“ 72 Prozent erwerbstätig.

Jeder dritte Arbeitsmigrant in Deutschland und Österreich ist für seine Tätigkeit formal überqualifiziert.

Arbeit gibt es in Deutschland genug – doch oft machen junge Menschen aus Einwandererfamilien noch immer nichts – weder eine Ausbildung noch eine Arbeit

Arbeit gibt es in Deutschland genug – doch oft machen junge Menschen aus Einwandererfamilien noch immer nichts – weder eine Ausbildung noch eine Arbeit

Foto: Sebastien Jollnow/Dr

Die Deutschen bleiben jedoch skeptisch

Während in den Niederlanden, Österreich und Griechenland die Integration positiver wahrgenommen wird, als sie tatsächlich ist, ist es in Deutschland umgekehrt: 68 % der Deutschen bewerten die Situation negativer als sie ist. Die anderen 32 Prozent haben ein realistisches Bild. Niemand sieht darin etwas Positives.

Nur 51 % der Deutschen glauben, dass die Integration dort, wo sie sind, gelungen ist. Auf nationaler Ebene wird die Lage noch schlechter eingeschätzt: 42 % der Deutschen halten die Integration in Deutschland insgesamt für gelungen.

Knapp die Hälfte der Deutschen steht der Wirtschaftsmigration von Arbeitskräften positiv gegenüber. Auf die Frage „Glauben Sie, dass es schlecht oder gut für die Wirtschaft ist, dass Menschen aus anderen Ländern hierher kommen?“ 49,31 Prozent antworteten mit „gut“ – nicht viel. Aber dennoch: deutlich besser als 2010 (27,64 Prozent).

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