Ein Moskauer Gericht verlängert die Haft des amerikanischen Journalisten Gershkovitch

Ein Moskauer Gericht verlängert die Haft des amerikanischen Journalisten Gershkovitch

Status: 24.08.2023 12:11 Uhr

Ein russisches Gericht verlängerte die Haft des amerikanischen Journalisten Gershkovitch um drei Monate bis Ende November. Ein Reporter des Wall Street Journal wurde im März wegen Spionagevorwürfen festgenommen.

Die russische Justiz hat die Untersuchungshaft des wegen Spionagevorwürfen festgenommenen amerikanischen Reporters Iwan Gerschkowitsch erneut um drei Monate verlängert. Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete, dass ein Moskauer Gericht auf Ersuchen des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) seine Inhaftierung bis zum 30. November angeordnet habe.

Nach der Verhaftung des Reporters des amerikanischen „Wall Street Journal“ im März wurde die Untersuchungshaft zuletzt bis Ende August verlängert.

Die Gerichtsverhandlung sei erneut nicht öffentlich, berichteten Moskauer Medien. Der Grund seien die „geheimen Dokumente“ im Fall. Reporter der Agence France-Presse sahen zu, wie maskierte Männer den Reporter in den Gerichtssaal eskortierten.

Er wurde Ende März in Jekaterinburg festgenommen

Gershkovich wurde am 29. März in der Stadt Jekaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, für US-Behörden geheime Informationen über den russischen Waffenkomplex gesammelt zu haben. Er ist der erste ausländische Journalist, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Russland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde.

Der Reporter, seine Familie, sein Arbeitgeber und die US-Behörden bestreiten die Spionagevorwürfe. Laut dem Wall Street Journal setzte Gershkovich seine Arbeit mit offizieller Akkreditierung fort. Die USA fordern seine Freilassung. Die russische Justiz hat keine Beweise veröffentlicht, die ihre Behauptungen stützen würden.

Viele Medien sind umgezogen Korrespondenten weit

Nach der Festnahme zogen mehrere US-Medien ihre Korrespondenten aus Moskau ab und begründeten dies mit der Sorge vor politischer Verfolgung durch den russischen Staat. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Russisch-Amerikaner bis zu 20 Jahre Gefängnis. Das Problem hat die bereits angespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter belastet.

Seit seiner Festnahme befindet sich Gerschkowitsch im Moskauer Lefortowo-Gefängnis. Das Gefängnis ist dafür berüchtigt, Gefangene nahezu vollständig isoliert zu halten. Es ist möglich, dass es wie in der Vergangenheit zu einem Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Washington kommt. Russland hat auf diese Weise wiederholt verurteilte Kriminelle in den USA freigelassen.

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