Die Regierung der Färöer will das Delfinfischen testen

Aktualisiert am 16. September 2021 um 17:14 Uhr

  • Nach heftiger Kritik prüft die Regierung der Färöer nun die Delfinfischerei.
  • Die Situation sei außergewöhnlich, aber es gebe noch einiges zu hinterfragen, schrieb der Regierungschef.

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Nachdem eine Delfinjagd auf den Färöer-Inseln außer Kontrolle geraten ist und mehr als 1.400 Tiere getötet haben, will die dortige Regierung die Praxis testen. Premierminister Baror Stig Nielsen schrieb am Donnerstag in einer Nachricht auf der Website der Regierung, dass die Situation während der Fahndung am vergangenen Sonntag aufgrund der Größe des belagerten Delfinschwarms außergewöhnlich sei. Dieser Prozess wirft jedoch die Frage auf, wie viele Delfine bei einer einzigen Jagd und Jagdmethoden getötet werden sollten.

Die Jagd auf Meeressäuger wird „Grindadrap“ genannt und wird seit Jahrhunderten auf den weitgehend unabhängigen Inseln des Nordatlantiks, die zum dänischen Königreich gehören, praktiziert. Laut der Volkszählung der Färöer wurden im Jahr 2020 insgesamt 576 Grindwale und 35 Weißgesichtsdelfine getötet. Die Zahl der getöteten Delfine ist also mit über 1.400 außergewöhnlich hoch.

Die Jagd auf Weißkopfdelfine sei nicht in gleichem Maße in der färöischen Tradition verwurzelt wie die Jagd auf Grindwale und habe nicht die gleiche kulturelle Legitimität, so der Regierungschef. „Wir nehmen dies sehr ernst. Obwohl diese Fischerei als nachhaltig gilt, werden wir uns das Delfinangeln sehr genau ansehen und wo sie in der färöischen Gemeinschaft spielen sollten“, fügte er hinzu. (dpa/sap)
© dpa

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