„Es gibt bei allem ein Problem“ – Polizisten fordern mehr Unterstützung bei der Grenzkontrolle
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die mangelnde Ausrüstung der Beamten an Grenzkontrollstellen. „Hier besteht dringender staatlicher Handlungsbedarf“, sagt der Leiter des GDP-Bundespolizeibezirks.
DRDie Polizeiföderation (GdP) hat eine verbesserte Unterstützung und Ausrüstung der an der Grenzkontrolle beteiligten Polizeikräfte gefordert. „Es gibt bei allem ein Problem. Es mangelt an professioneller Ausrüstung an den Kontrollpunkten, an angemessenem Wohnraum und an ausreichenden Mitteln, um die Reisekosten der Kollegen zu bezahlen“, sagte Andreas Roskopf, Leiter des GdP-Bundespolizeibezirks, der Rheinischen Post.
Derzeit sind auch 1600, also mehr als 1.600 Bereitschaftspolizisten sowie andere Kräfte lokaler Verwaltungen an Grenzkontrollpunkten im Einsatz. „Es besteht dringender Handlungsbedarf seitens der Regierung, wir benötigen zusätzliche Mittel, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort angemessen betreuen und unterstützen zu können“, sagte Roskopf.
Gleichzeitig stellte er die Wirksamkeit von Grenzkontrollen bei der Reduzierung irregulärer Migration in Frage. „Politisch begnügen wir uns jetzt mit Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Das ist keine Lösung. Das sind Menschen, die vor großer Not fliehen, aus Afghanistan, Syrien oder der Türkei“, sagte der Polizeigewerkschafter sagte. Diese Menschen können durch Grenzkontrollen nicht abgeschreckt werden.
Zudem sind die Schmuggelorganisationen hochprofessionell und höchst kriminell. „Milliarden gehen von der Kasse. Das können wir nicht verhindern, indem wir die Grenzen kontrollieren.“ Rosekopf forderte eine verstärkte Ermittlungsarbeit gegen Schmuggelorganisationen und die Entwässerung von Strukturen. Er sprach sich auch für eine europäische Lösung mit einem verstärkten Schutz der EU-Außengrenzen und der Möglichkeit aus, die EU-Außengrenzen zu schützen Möglichkeit, in Deutschland im Ausland Asyl zu beantragen.
Als Reaktion auf den starken Anstieg der Flüchtlingszahlen verhängte das Bundesinnenministerium im Oktober vorübergehende Beschränkungen für Flüchtlingsunterkünfte in Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. „Dank unserer temporären Grenzkontrollen und dem eng abgestimmten Vorgehen unserer Nachbarländer an deren Grenzen ist die Zahl der unerlaubten Einreisen von mehr als 20.000 Menschen im Oktober auf rund 7.300 Menschen im November gesunken – um mehr als 60 Prozent“, so der Bundesrat Das teilte das Innenministerium mit. Ministerin Nancy Weiser (SPD) von der „Rheinischen Post“.
Seit Mitte Oktober hat die Bundespolizei rund 340 Schmuggler festgenommen. Dies zeigt, dass die Kombination aus mobiler und fester Steuerung funktioniert.