Die Europäische Union will quecksilberhaltige Zahnfüllungen ab 2025 weitgehend verbieten

Die Europäische Union will quecksilberhaltige Zahnfüllungen ab 2025 weitgehend verbieten

Stand: 8. Februar 2024 um 17:30 Uhr

Das Einatmen von Quecksilberdämpfen kann zu dauerhaften Schäden am Körper führen. Bisher sind schwermetallhaltige Zahnfüllungen jedoch nur für Kinder sowie schwangere und stillende Frauen verboten. Die Europäische Union will das Verbot ab 2025 verlängern.

In der Europäischen Union sind quecksilberhaltige Zahnfüllungen ab 2025 weitgehend verboten. Ziel sei es, Gesundheit und Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Quecksilber zu schützen, erklärte die belgische EU-Ratspräsidentschaft.

Ausnahmen müssten gemacht werden, wenn der Zahnarzt eine solche Füllung aufgrund der medizinischen Bedürfnisse des Patienten für zwingend erforderlich halte, teilte das Europaparlament in Straßburg mit. Verhandlungsführer aus Parlament und EU-Ländern einigten sich auf die neuen Anforderungen. Die beiden Institutionen müssen dem Projekt noch zustimmen. Meistens ist es eine Formalität.

Bisher nur ein sehr begrenztes Verbot

Trotz quecksilberfreier Alternativen werden nach Angaben des Parlaments in der EU jedes Jahr immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber in Zahnamalgamen verwendet. Die aktuellen Vorschriften verbieten solche Füllungen nur für Kinder unter 15 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen.

Die Chefunterhändlerin des Europäischen Parlaments, Marlene Mortler, sprach von „einem wichtigen Schritt in Richtung einer quecksilberfreien Zukunft“. „Einigen Mitgliedsstaaten wurde eine Ausnahme gewährt, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Amalgamverbots abzumildern“, sagte sie laut einer Erklärung.

Ihr zufolge wurde außerdem vereinbart, dass quecksilberhaltige Lampen bis zum 30. Juni 2026 nur in Länder außerhalb der Europäischen Union exportiert werden dürfen. „Dadurch wird sichergestellt, dass in der Europäischen Union bereits verbotene Produkte nicht in Drittländer verkauft werden und schädliche Folgen für diese haben.“ die Umwelt dort“, sagte Mortler.

Quecksilber kann das Gehirn schädigen

Die Vereinbarung basiert auf einem Vorschlag der EU-Kommission, den das Gremium im Sommer vorgelegt hatte. Nach Angaben der Europäischen Union ist das Schwermetall Quecksilber hochgiftig.

Das Einatmen von Quecksilberdampf kann zu dauerhaften Schäden an Gehirn, Lunge, Nieren und Immunsystem führen. Früher wurde das Schwermetall beispielsweise in Batterien, Thermometern und Leuchtstoffröhren verwendet.

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