Die EU-Mission „IRINI“: Erweiterung des Bundeswehreinsatzes vor Libyen

Die EU-Mission „IRINI“: Erweiterung des Bundeswehreinsatzes vor Libyen

Stand: 29.04.2022 16:12 Uhr

Der Bundestag hat das Mandat deutscher Soldaten zur Teilnahme an der EU-Mission „IRINI“ vor der libyschen Küste um ein Jahr verlängert. Anders als früher ist die umstrittene Ausbildung der libyschen Küstenwache nicht mehr geplant.

Die Deutsche Marine beteiligt sich daran EU-Mission „IRINI“ Im Mittelmeer vor der Küste Libyens. Der Bundestag hat mit großer Mehrheit die Verlängerung des Mandats beschlossen. Es ermöglicht den Einsatz von bis zu 300 deutschen Soldaten, um das Waffenembargo gegen Libyen durchzusetzen, das Land an illegalen Ölexporten zu hindern und Schmuggelaktivitäten zu überwachen. Nach Angaben der Bundeswehr haben bisher nur 30 ihrer Angehörigen teilgenommen.

Es ist nicht Teil der Mission – anders als bei der vorherigen „Sofia“ – Flüchtlinge auf dem Seeweg zu retten, die die Europäische Union auf dem Seeweg erreichen wollen.

Die libysche Küstenwache soll nicht mehr ausgebildet werden

Die größte Änderung im Mandat betrifft die umstrittene Ausbildung der libyschen Küstenwache. Sie gehört nicht mehr zu den Einsätzen der Bundeswehr. Ursache sind nach Angaben der Bundesregierung häufige Vorfälle, bei denen die Küstenwache illegal und inakzeptabel gegenüber Flüchtlingen und Seenotrettern gehandelt habe. Doch tatsächlich hat die Ausbildung nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch nicht stattgefunden.

Die Bundeswehr wacht über das Meer

In Libyen herrschte mehr als zehn Jahre Chaos. Um ihn zu beenden, sollten im vergangenen Dezember Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Aufgrund der anhaltenden Konflikte im Land wurde sie jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.

Neben Marineschiffen umfasst die EU-Mission „IRINI“ auch Flugzeuge und Satelliten. Sie soll laut Regierung „effektiv zur Stabilisierung Libyens und zum von den Vereinten Nationen geführten Friedensprozess im Land beitragen“.

Dabei handelt es sich nach Angaben der Bundeswehr um ein Langstrecken-Marineaufklärungsflugzeug und ein Schiff, das abwechselnd eingesetzt wird. Weitere deutsche Soldaten sind im Missionshauptquartier in Rom und auf dem Hauptschiff im Einsatz. An „IRINI“ sind den Angaben zufolge insgesamt rund 1.000 Soldaten aus sieben Ländern beteiligt.

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