Die Asylbehörden in der Europäischen Union rechnen mit weiter steigenden Asylbewerberzahlen

Ausland Syrien, Afghanistan, Türkei

Die Asylbehörden in der Europäischen Union rechnen mit weiter steigenden Asylbewerberzahlen

Asylbewerber in einer Einrichtung in Brandenburg Asylbewerber in einer Einrichtung in Brandenburg

Asylbewerber in einer Einrichtung in Brandenburg

Quelle: dpa / Patrick Pleul

Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres wurden in der Europäischen Union fast 790.000 Asylanträge gestellt. Die EU-Asylbehörde geht davon aus, dass die Zahlen weiter steigen werden. Instabilität in der heutigen Welt sei „leider nicht vorübergehend“.

DRDie Leiterin der EUAsylum Authority (EUAA), Nina Gregory, geht von einem weiteren Anstieg der Asylbewerberzahlen in der EU aus. „Es ist ganz klar, dass die steigende Zahl der Bewerbungen auf absehbare Zeit anhalten wird“, sagte Gregory der Funke Medininggroup. Instabilität und Bedrohungen der menschlichen Sicherheit sind charakteristisch für die heutige Welt. Leider ist es nicht vorübergehend.

Gregory sagte, dass die geopolitischen Entwicklungen in den Jahren 2021 und 2022 direkte Auswirkungen auf den internationalen Schutzbedarf haben und zu einer Zunahme der Vertreibung in EU-Länder führen werden. Fast 790.000 Asylanträge wurden in der Europäischen Union zwischen Januar und Oktober dieses Jahres gestellt. Dies entspricht einer Steigerung von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Gregory fügte hinzu, dass die Zahl immer noch niedriger ist als 2015 und 2016. Laut dem Asyldienst der Europäischen Union kommen die meisten Asylsuchenden aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Auch in Deutschland ist die Zahl der Asylsuchenden zuletzt gestiegen.

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Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine müssen in der Europäischen Union kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen. Kurz nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wurde ihnen vorübergehender Schutz gewährt. Laut Gregory sind 4,7 Millionen Menschen dafür registriert. Gregory sagte, dass die Aktivierung der Richtlinie über vorübergehenden Schutz den Zusammenbruch der nationalen europäischen Asylsysteme verhindert habe. Allerdings setzen die millionenfachen Registrierungen die europäischen Zulassungssysteme unter „enormen Druck“.

Gregory forderte Fortschritte bei der geplanten EU-Asyl- und Migrationsreform. Sie begrüßt eine EU-weite Erklärung, dass vor den Europawahlen 2024 strukturelle Lösungen gefunden werden müssen. Fortschritte in diesen Fragen werden wichtig sein.“

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