Charles Michel scheidet aus dem Amt aus: Weber warnt vor Orban als potenziellem EU-Ratspräsidenten

Charles Michel scheidet aus dem Amt aus: Weber warnt vor Orban als potenziellem EU-Ratspräsidenten

Charles Michel verlässt seinen Posten
Weber warnt vor Orban als potenziellem EU-Ratspräsidenten

Hören Sie sich das Material an

Diese Audioversion wurde künstlich erstellt. Weitere Informationen | Senden Sie Ihre Meinung

EU-Ratspräsident Michel bewirbt sich um die Mitgliedschaft im Europaparlament und scheidet deshalb vorzeitig aus dem Amt aus. Wenn nicht schnell ein Nachfolger gefunden wird, übernimmt das Land, das den EU-Ministerrat leitet: Ungarn und sein Ministerpräsident Orbán den Posten. Ein erschreckendes Szenario für CSU-Vizepräsident Weber.

Laut EVP-Chef Manfred Weber dürfte die angekündigte Kandidatur des EU-Ratspräsidenten Charles Michel für die Europawahl die europäischen Institutionen nicht destabilisieren. Bei einer Klausurtagung für Bundestagsabgeordnete im Kloster Sion in Oberbayern sagte der CSU-Abgeordnete Weber, dass Ungarns Staatschef Viktor Orban durch die Wahlen daran gehindert werden sollte, eine „zentrale Rolle“ einzunehmen.

Im kommenden Juli wird Ungarn den rotierenden Vorsitz im Ministerrat der Europäischen Union unter den Mitgliedstaaten übernehmen. Sollte es bis dahin keinen Nachfolger für Michel als Präsidenten des Europäischen Rates geben – dem Gremium, dem Staats- und Regierungschefs angehören – wird Orban zunächst den Vorsitz bei der Sitzung übernehmen. Orbán ist seit vielen Jahren für seinen kritischen Umgang mit Europa bekannt.

Weber betonte, er gehe davon aus, dass die Stabilität und die Konsensfähigkeit, die für die Arbeit des Rates notwendig seien, auch bei einem Wechsel Michels ins Europaparlament gewährleistet seien. Genau aus diesem Grund bleibt der Ratspräsident auch nach der Neukonstituierung der Europäischen Kommission im Amt.

Michel: „Die Nachfolge lässt sich relativ einfach regeln“

Am Samstag kündigte Michel seinen Wunsch an, bei der Europawahl im Juni 2024 anzutreten. Das bedeutet auch, dass er im Falle seiner Wahl sein Amt als Ratspräsident aufgeben wird. Der Belgier sagte, dass die EU-Staats- und Regierungschefs nach den Wahlen Ende Juni und Anfang Juli über eine Nachfolge im Amt des Ratspräsidenten beraten könnten. Die Staats- und Regierungschefs des Landes müssen auch darüber entscheiden, wann ein Nachfolger sein Amt antritt. „Es ist relativ einfach, die Nachfolge zu organisieren“, sagte er der belgischen Zeitung Le Soir und anderen.

Die Aufgabe des Präsidenten des Europäischen Rates besteht darin, die Zusammenarbeit und Gipfeltreffen zwischen den Ländern der Europäischen Union zu koordinieren. Michel trat sein Amt im Dezember 2019 an. Er möchte sein Amt bis zur Vereidigung der Abgeordneten behalten, die für den 16. Juli geplant ist.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here