Biden und Trump einigen sich auf Fernsehduelle

Biden und Trump einigen sich auf Fernsehduelle

Stand: 16. Mai 2024 um 7:56 Uhr

Früher als üblich und auf eigene Initiative einigten sich US-Präsident Biden und sein Rivale Trump darauf, vor den für November geplanten Wahlen zwei Fernsehdebatten abzuhalten. Die beiden lieferten sich zum ersten Mal einen Schlagabtausch ohne Fernsehkameras.

Noch wurde keiner von beiden offiziell als Präsidentschaftskandidat seiner Partei benannt, doch der amtierende US-Präsident Joe Biden und sein republikanischer Rivale Donald Trump haben sich bereits auf zwei Termine geeinigt, an denen sie im Fernsehduell gegeneinander antreten werden.

In genau sechs Wochen – am 27. Juni – kommt es zum ersten Duell vor den Fernsehkameras auf CNN. Nach Angaben des Senders wird die Debatte in der Stadt Atlanta im „Swing State“ Georgia stattfinden, wo es bei den Wahlen im November voraussichtlich zu einem intensiven Wettbewerb kommen wird. Das zweite Fernsehduell soll am 10. September stattfinden und auf ABC übertragen werden. Bis zur Wahl am 5. November sind es noch fast zwei Monate.

Fernsehdebatten beginnen viel früher

Diese frühe Begegnung in einem im Fernsehen übertragenen Duell ist ungewöhnlich. Erst im Juli und August werden Biden und Trump bei den Vorwahlen der Demokraten und Republikaner offiziell als Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei benannt. Allerdings gewann Trump die Vorwahl im Rennen um die potenziellen Kandidaten. Biden ist praktisch unumstritten. Daher ist die Ernennung lediglich eine Formsache.

Ungewöhnlich ist auch, dass die Präsidentschaftskandidaten die im Fernsehen übertragenen Duelle selbst ansetzen. Denn in den USA werden sie tatsächlich von einem überparteilichen Gremium gewählt – und über sie wurde bereits entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Dementsprechend beschloss das Komitee, die Debatten am 16. September in Texas, am 1. Oktober in Virginia und am 9. Oktober in Utah abzuhalten.

Gegenseitige Wischbewegungen

Für die Rivalen Biden und Trump scheint dies jedoch lange zu dauern. Medienberichten zufolge soll die Initiative, frühzeitig Fernsehduelle zu starten, auf Biden zurückfallen. „Mach mich glücklich, mein Freund, ich würde es sogar zweimal tun“, sagte der derzeitige Staatschef in einer Videobotschaft auf dem SMS-Dienst X direkt zu seinem Vorgänger im Weißen Haus.

Biden fügte in einem Nebenkommentar hinzu, dass er gehört habe, dass Mittwoch Trumps freier Tag sei. Ein Hinweis auf den laufenden Prozess gegen den ehemaligen republikanischen Präsidenten wegen geheimer Zahlungen an eine ehemalige Pornodarstellerin. Mittwoch ist ein Tag ohne Verhandlungen.

Möglicherweise gab es beim ersten Duell kein Publikum

Trumps Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Über seinen Onlinedienst Truth Social stimmte er beiden Terminen zu und soll zwei weitere Gespräche angeregt haben. Aber das Biden-Team antwortete, dass der Präsident „seine Bedingungen für zwei Duelle klar gemacht hat“.

Trump betonte, er sei „bereit und willens“. „Lasst uns auf den Kampf vorbereiten“, schrieb der ehemalige Präsident. Er konnte auch nicht anders, als sich über seinen Rivalen lustig zu machen. Biden wurde Angst vor Menschenmassen vorgeworfen. Hintergrund: Die Debatte auf CNN wird voraussichtlich ohne Publikum stattfinden – berichtet die DPA auf Anfrage des Biden-Wahlkampfteams.

Der Rundfunk selbst begründete die Entscheidung damit, dass es ihr Ziel sei, sicherzustellen, dass „die Kandidaten die ihnen zustehende Zeit optimal nutzen können“. Trump selbst hatte einen viel größeren Veranstaltungsort mit Publikum vorgeschlagen. „Wegen der Spannung“, sagte Trump.

Auch Vizepräsidentschaftskandidaten müssen in einem im Fernsehen übertragenen Duell gegeneinander antreten. Dafür steht aber noch kein Termin fest. Wie bei den Wahlen 2020 führt Biden den Wahlkampf mit Kamala Harris als seiner Vizepräsidentin. Trumps Vizepräsident steht noch nicht fest.

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