Rettungsschiffe bringen mehr als 500 Migranten in italienische Häfen
Mehr als 500 Kinder, Frauen und Männer kamen in den Häfen von Salerno in der Nähe von Neapel und Bari an. Private Rettungsschiffe haben Menschen aus Syrien, Ägypten, Kamerun und der Elfenbeinküste gebracht. Anders als im November gelang es ihnen diesmal, schneller unterzugehen.
MDie beiden privaten Rettungsschiffe brachten mehr als 500 im Mittelmeer an Bord genommene Flüchtlinge und Migranten zu italienischen Häfen. Die „Humanity 1“ des SOS Humanitären Vereins in Berlin ist am Sonntag mit 261 Menschen an Bord in Bari an der Adria angekommen. MSF GeoParents hat unter norwegischer Flagge mit 248 Migranten an Bord in Salerno südlich von Neapel angelegt. Frauen, Kinder und Männer wurden mit Schlauchbooten und Holzbooten vor der libyschen Küste aufgelesen.
Nach Angaben der Besatzung befanden sich 93 Minderjährige an Bord der Humanity 1, die meisten von ihnen ohne Begleitung erwachsener Verwandter. Diesen Berichten zufolge tragen viele Menschen Folterspuren. Einige gaben an, sexuell missbraucht worden zu sein. Als Herkunftsländer stufte die Organisation Länder wie Syrien, Ägypten, Kamerun und die Elfenbeinküste ein.
Anders als im November, als Schiffe aufgrund eines Streits mit der neuen Whig-Regierung in Rom lange auf den Hafen warten mussten und dann zunächst nicht alle von Bord gehen durften, ging es diesmal deutlich schneller. Nur wenige Tage später wurden die Städte Salerno und Bari zugewiesen, obwohl sie weit von den Schiffen entfernt waren. Laut SOS Humanity dauerte die Reise bei schwerer See mehr als 40 Stunden. Viele wurden seekrank.
An der Grundposition der Regierung habe sich nichts geändert, teilte das Innenministerium mit Sitz in Rom mit. Die Besatzungen nutzten die Wettervorhersage als „Ausrede“, um Notfälle auf dem Schiff zu melden. Da die Häfen und Einrichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingen auf Sizilien überfüllt waren, wurden Schiffe anderen Städten zugeteilt. Darüber hinaus beschuldigte Rom die Organisationen erneut, gefährliche Überflüge über das Mittelmeer zu fördern. Daher sind sie ein entscheidender Faktor bei der illegalen Einwanderung.
Inzwischen erreichen mehr Migranten ohne Hilfe die italienischen Küsten. Am Samstagabend wurde ein Fischerboot mit etwa 400 Menschen an Bord von der Küstenwache gerettet und in den Hafen von Reggio Calabria gebracht. Nach Angaben des Innenministeriums haben in diesem Jahr mehr als 97.000 Menschen das Mittelmeer nach Italien überquert.