1.300 Erdbeben innerhalb von 24 Stunden – Island ist von einem neuen gewaltigen Vulkanausbruch bedroht

1.300 Erdbeben innerhalb von 24 Stunden – Island ist von einem neuen gewaltigen Vulkanausbruch bedroht
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Unter der Halbinsel Reykjanes in Island fließt ein riesiger Magmafluss. An manchen Stellen steigt der Boden gefährlich an. Die Behörden sind besorgt.

REYKJAVIK – In der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik geht es heiß her. Vor fast zwei Wochen verursachten unterirdische Aktivitäten in einem Vulkangebiet auf der Halbinsel Reykjanes Erdbeben. Wie die isländische Wetterbehörde Fedorstova am Montag, 6. November, mitteilte, verzeichnete sie innerhalb von nur 24 Stunden insgesamt 1.300 Erdbeben. Ein Vulkanausbruch wird immer wahrscheinlicher. Im vergangenen Jahr wurden in Island Tausende von Erdbeben zu Ausbrüchen erklärt.

Auf dem Berg Thorbjörn auf der isländischen Halbinsel fließt ein großer unterirdischer Magmafluss

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Vulkanausbrüchen. © Ragnar Visaj/DPA

Drei der kürzlich gemessenen Erdbeben überstiegen die Stärke 3 – das stärkste davon hatte eine Stärke von 3,6. Nach Angaben der isländischen Wetterbehörde ereignete es sich etwa drei Kilometer nordöstlich des Berges Thorbjörn. Die Behörde fügte hinzu, dass der Boden dort bisher um sieben Zentimeter angestiegen sei, was auf einen bevorstehenden Ausbruch hindeute. Im Untergrund fließt viel mehr Magma als bei früheren vulkanischen Aktivitäten.

Halbinsel Reykjanes

Die Halbinsel Reykjanes liegt in Island südwestlich der Hauptstadt Reykjavik. In den vergangenen drei Jahren deuteten Erdbebenschwärme in dieser Region dreimal auf einen Vulkanausbruch hin: Zuletzt ereignete sich dort im Juli 2023 ein Ausbruch, der mehrere Wochen anhielt, für besiedelte Gebiete jedoch keine größere Gefahr darstellte.

Der isländische öffentlich-rechtliche Sender RÚV verfolgt die Situation in Thorbjörn in einem Live-Übertragung. Doch nach Angaben des Senders gibt es noch immer keine Hinweise darauf, dass sich das unterirdische Magma der Erdoberfläche nähert und aus der Erde austritt.

Drohender Vulkanausbruch in Island: Besondere Sorge bereitet den Behörden das Geothermiekraftwerk

Sollte in den kommenden Tagen Magma an die Oberfläche gelangen, bedeutet dies einen Vulkanausbruch. Wie das Vulcan News Portal Volcanoes.net Er erklärte, dass es derzeit nicht möglich sei, den genauen Ort des Ausbruchs zu bestimmen. Der Ausbruch auf der Halbinsel in der Nähe von Island im Gebiet zwischen Thorsbjörn und Eldvörp ist jedoch höchstwahrscheinlich auf die erhebliche Erhebung des Landes zurückzuführen.

Die isländischen Behörden sind besonders besorgt über ein Geothermiekraftwerk in der Gegend. Direkt neben dem Kraftwerk liegt der sogenannte Blaue See, ein vielbesuchtes Thermalbad. Sollte es auf der Halbinsel bei Island tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen, gibt es bereits einen Evakuierungsplan für Grindavik. Eine Evakuierung erfolgt jedoch nur, wenn Menschenleben gefährdet sind. Dies erklärte Fídír Renísson, Direktor des isländischen Zivilschutzes, auf einer Pressekonferenz am Montag (6. November).

Unterdessen droht auch in Italien ein Vulkanausbruch: Ein Supervulkan an der süditalienischen Küste steht derzeit unter strenger Beobachtung. In der Gegend kam es bereits zu mehreren kleineren Erdbeben. (dt/dba)

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