London spricht von Kanonenfutter
Die Wagner-Gruppe muss Rekruten an der Front per Handy kontrollieren
19.12.2022, 11:21 Uhr
Die Wagner-Söldnergruppe rekrutiert auch in Gefängnissen, um einen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen. Es scheint, dass diese schlecht ausgebildeten Rekruten als Kanonenfutter verwendet werden. Nach den britischen Erkenntnissen erhalten sie ihre Befehle teilweise per Smartphone – unter Androhung der Hinrichtung.
Nach Angaben britischer Geheimdienste setzt die russische Söldnergruppe Wagner in der Ukraine Wehrpflichtige als Kanonenfutter ein. Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, einige Soldaten hätten ein Smartphone oder Tablet erhalten, das anhand von Satellitenbildern die beabsichtigte Angriffsbahn und ihr Ziel anzeigte. Für diesen Vormarsch erhielten sie Deckungsfeuer, aber selten gepanzerte Fahrzeuge.
Die Briten schrieben: „Wagner-Mitglieder, die ohne Erlaubnis von ihren Angriffsmethoden abweichen, werden wahrscheinlich hingerichtet.“ Kommandanten werden über Drohnenbilder von geschützten Orten informiert. „Diese brutalen Taktiken zielen darauf ab, Wagners knappe Reserven an erfahrenen Kommandanten und gepanzerten Fahrzeugen auf Kosten von leicht verfügbaren Sträflingsrekruten zu erhalten, die die Organisation für entbehrlich hält“, sagte das britische Ministerium.
Wagner rekrutiert auch neue Kämpfer für die Gefängnisse. Sie fügte hinzu, dass die Söldnergruppe weiterhin eine zentrale Rolle im Kampf um die Stadt Bachmut in der Ostukraine spiele.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar. Damit will die britische Regierung dem Russland-Image entgegenwirken und die Alliierten auf Linie halten. Moskau wirft London vor, eine Desinformationskampagne gestartet zu haben.