Berlin. Die NATO übt Verteidigung mit Atomwaffen aus. Wie das „Standing Back“-Manöver funktioniert – und wie Moskau reagiert: ein Überblick.
Wenn die NATO zu Manövern einlädt, ist die Zahl der Flugzeuge selten gering: Bis zu 60 Flugzeuge werden in den nächsten zwei Wochen Teile Westeuropas überfliegen. „Standing Back“ heißt die jährliche Übung, bei der das Worst-Case-Szenario für das westliche Militärbündnis geübt wird: die Verteidigung des Nato-Territoriums. Atomwaffen.
Capital Inside Geschrieben von Jörg Koos, Chefredakteur der Zentralredaktion von FUNKE
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Nach Angaben des zuständigen Kommandos in Ramstein nehmen an der Ausbildung 2.000 Soldaten von acht Luftwaffenstützpunkten teil. Austragungsort der Übung sind in diesem Jahr insbesondere Luftwaffenstützpunkte in Belgien und den Niederlanden sowie der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. Geschult wird mit modernen Kampfflugzeugen wie der F-35A, die in der Lage ist, in Europa stationierte amerikanische Atombomben zu transportieren. Auch Langstreckenbomber wie B-52, Aufklärungsflugzeuge und Tanker starten. Es wird von 13 NATO-Staaten bereitgestellt, darunter auch von Deutschland. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Flugzeugen.
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NATO-Übungen: So wird der Einsatz von Atomwaffen geübt
Über das Übungsszenario und seine Details NATO undefiniert. Bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Übungen geht es nach Angaben von Militärexperten darum, zu trainieren, wie man amerikanische Atomwaffen sicher aus unterirdischen Lagern in Flugzeuge transferiert und unter Kampfflugzeugen installiert. Doch bei Trainingsflügen flog das Flugzeug ohne Bomben.
Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass es im Ernstfall auch möglich ist, in Europa stationierte amerikanische Atomwaffen aus den Flugzeugen von Partnerländern abzuwerfen und dann beispielsweise gegnerische Kräfte auszuschalten. Unbestätigten Informationen zufolge sollen sich amerikanische Atomwaffen in … befinden. NorditalienIn Belgien ebenso wie in den Niederlanden und im Scheffel in Rheinland-Pfalz.
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Die NATO manövriert: So reagiert der Kreml
„Nukleare Abschreckung ist der Eckpfeiler der alliierten Sicherheit“, sagte der neue NATO-Generalsekretär. Mark Rüti Laut Werbung. Das aus 32 Mitgliedsstaaten bestehende Militärbündnis betont, dass die jährliche Übung keine direkte Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine sei. Er erklärt jedoch, dass „Steadfast Noon“ ein Signal an Moskau sei, dass die NATO bereit sei, sich im schlimmsten Fall mit Atomwaffen zu verteidigen.
Die Reaktion des Kremls auf das Manöver erfolgte schnell: „Vor dem Hintergrund des anhaltenden heißen Krieges im Ukraine-Konflikt führen solche Übungen nur zu einer weiteren Eskalation der Spannungen.“ Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, so die russische Agentur Interfax. Peskow erwähnte nicht, dass Russland in dem Konflikt nicht nur häufig seine Atomstreitkräfte ausübt und Waffen einsetzt Ukraine Sie wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt, drohten aber auch mit dem Einsatz derselben Raketen.
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Kürzlich hat Wladimir Putin selbst die Doktrin seines Landes geändert und damit die Schwelle zur Verhinderung des Einsatzes von Atomwaffen gesenkt: „Es wird vorgeschlagen, dass ein Angriff auf Russland durch eine nichtnukleare Macht, aber unter Beteiligung oder Unterstützung einer Atommacht, erfolgen würde.“ akzeptabel sein.“ Putin gab letzten Monat bekannt, dass er einen gemeinsamen Angriff auf die Russische Föderation erwäge. Er bezog sich dabei auf Länder wie Frankreich und die USA, die Atomwaffen besitzen und gleichzeitig die Ukraine unterstützen.