Intel hat heute bekannt gegeben, dass es Probleme mit dem Chipsatz der neuen Sandy Bridge-Prozessoren - Codename Cougar Point - gibt. Dabei soll es in einigen Fällen mit der Zeit zu einer Verschlechterung der SATA-Steckplätze kommen, wodurch auch die angeschlossenen Laufwerke an Leistung einbüßen. Intel will das Problem durch ein neues Stepping des Cougar Point-Chipsatzes lösen, was allerdings zu Verzögerungen bei der Auslieferung führen wird, da die Lieferung der bisherigen Bestände komplett gestoppt wurde. Die neue Version befindet sich schon in der Fertigung und Intel rechnet mit einer Normalisierung der Situation für April.
Von den Testern war Sandy Bridge allgemein sehr positiv bewertet worden. Normalerweise testet Intel neue Hardware auch sehr langfristig, bevor man sie auf den normalen Markt entlässt, um genau derartige Probleme zu vermeiden. Was hier auch deutlich wird, ist das Problem der Chipsatzmonopolisierung. Jeder, der einen Sandy Bridge-Prozessor gekauft hat, hat notwendigerweise auch einen Cougar Point-Chipsatz auf dem entsprechenden Mainboard dazu gekauft. Eine Chipsatz-Alternative, wie dies früher der Fall war, gibt es nicht.
Der Fehler könnte für Intel neben den Einbußen, die durch den Auslieferungsstopp entstehen, auch noch gewichtigere Folgen haben. Denn sehr wahrscheinlich wird auch eine größere Rückrufaktion fällig. Intel arbeitet hier schon mit den Boardpartnern zusammen. Man rechnet zunächst mit Einbußen in Höhe von 300 Millionen US-Dollar.
(Allerdings ist der Fehler nicht kritisch, kann also zwar die Leistung beeinträchtigen, aber die Systemstabilität ist dabei wohl nicht gefährdet. So kann jeder, der schon einen Sandy Bridge sein eigen nennt, beruhigt weiterarbeiten und abwarten, was die jeweiligen Mainboard-Hersteller planen, um das Problem zu beheben.)
Update:
Wie heise erwähnt, kann der Fehler auch zu Folge haben, dass an die SATA-Ports angeschlossene Geräte gar nicht mehr erkannt werden. Zwar betrifft der Fehler laut Intel nur die SATA II-Anschlüsse auf den Boards, da der Cougar Point-Chipsatz aber nur zwei SATA III-Ports zur Verfügung stellt, wäre der Fehler schon dann problematisch, wenn man mehr als zwei Festplatten/SSDs verbaut hat, was bei High-End-Systemen häufig der Fall ist. Intel erklärte weiterhin, dass man "nur" mit einer Fehlerrate von fünf Prozent in den ersten 36 Monaten rechne. Das würde jedoch bedeuten, dass nach einer Nutzungszeit von drei Jahren jeder 20. Nutzer eines Sandy Bridge-Systems mit Problemen rechnen müsste.
Das Problem scheint demnach deutlich schlimmer, als zunächst erwartet.
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5 Kommentare
Leider hat Intel bisher nichts von solchen Maßnahmen verlautbart und rechnet stattdessen mit Umsatzschwund. Mal schauen, wohin sich das entwickelt...
Die Arbeitsspeicher Preise dürften wieder sinken und auch die Preise der Sandy-Bridge CPU's.